In diesem Artikel

In den letzten paar Jahren ist unsere Welt für viele ein noch härteres Pflaster geworden. Von Pandemien bis hin zu Kriegskatastrophen beschäftigen uns viele Anliegen, für die wir unter Umständen unsere Hilfe beisteuern wollen, auch finanzieller Art. Doch du solltest deine Spenden auf jeden Fall bei der nächsten Steuererklärung erwähnen, ob nun Freelancer:in oder nicht. Denn Spenden sind als Sonderausgaben steuerlich absetzbar. Ob die Spende im Zeichen einer Flutkatastrophe passiert oder ob du einen örtlichen Sportverein unterstützen möchtest, ist hierbei ganz egal. Welche Möglichkeiten es für dich gibt, Spenden steuerlich abzusetzen und wie das Ganze abläuft, erfährst du hier in diesem Artikel!

Welche Spenden gibt es überhaupt?

Bei Spenden wird im Allgemeinen zwischen vier verschiedenen Arten unterschieden. Es gibt zum einen die klassische Geldspende, mit der du monetäre Mittel entweder in Form einer Überweisung oder als Bargeld ohne Gegenleistung abgibst. Dann gibt es noch die Sachspende, die du in Form von Sachgegenständen (Kleidung, Spielzeug, etc.) erbringen kannst. Die Aufwandsspende ist kategorisch als Geldspende zu werten. Hier verzichtest du auf eine Aufwandsentschädigung, wenn du z. B. eine Dienstleistung für einen gemeinnützigen Verein erbringst. Zuletzt gibt es noch die Vergütungsspende. Sie richtet sich spezifisch nach der erbrachten Arbeitszeit des:der Spender:in und der Lohnentschädigung, auf die er:sie in Form einer Spende verzichtet. 

Steuerlich absetzbare Spenden

Zunächst ein paar grundlegende Rahmeninformationen: Geld- und Sachspenden an gemeinnützige Organisationen werden grundsätzlich als Sonderausgaben betrachtet und können somit in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Jene Spenden müssen freiwillig und ohne Gegenleistung erbracht werden. Außerdem sind sie steuerlich absetzbar, wenn sie für steuerbegünstigte Zwecke oder an steuerbegünstigte Organisationen (Universitäten, Kirchen, Vereine, aber auch politische Parteien) ausgerichtet werden. Diese Organisationen müssen ihren Sitz in Deutschland haben.

Zusätzlich sollten die Spenden mit einer Zuwendungsbestätigung nachgewiesen werden, damit du sie auch ordentlich in deiner Steuererklärung aufführen kannst. Du brauchst hierbei eine offizielle Spendenbescheinigung, allerdings erst bei Spenden ab 300 Euro. Alles darunter kannst du auch ohne zugehörige Bescheinigung in deine Steuererklärung einbringen. Seit 2018 gilt die sogenannte „Belegvorhaltepflicht“, wonach du deine Zuwendungsbestätigung nicht mehr im Original der Steuererklärung beilegen, sondern nur noch den Betrag angeben musst. Auf Aufforderung des Finanzamtes solltest du die Bescheinigung jedoch weiterhin jederzeit vorlegen können. Auch bei Spenden bis 300 Euro ist ein „vereinfachter Nachweis“, etwa ein Kontoauszug deiner Bank, vonnöten.

Nicht steuerlich absetzbare Spenden

Aufgepasst jedoch! Spenden direkt an bedürftige Personen werden nicht als steuerlich abzugsfähige Spenden angesehen. Auch wenn du an eine steuerbegünstigte Organisation mit der Auflage spendest, jene Spende an eine bestimmte Person weiterzuleiten, lässt sich dies ebenfalls nicht steuerlich verwerten. Du kannst jedoch weiterhin für einen bestimmten Zweck, nur eben nicht eine bestimmte Person, spenden und dies steuerlich anführen.

Worauf muss ich achten, wenn ich Sachspenden steuerlich absetzen will?

Sachspenden sind, genauso wie monetäre Zuwendungen, von der Steuer absetzbar. Hier gibt es eine Voraussetzung und Dinge, die du beachten solltest, um den wirklichen Wert deiner Sachspende auch akkurat auf deiner Steuererklärung wiederzugeben und sie steuerlich absetzen zu können. Dies kannst du mit einer Sachspende nur tun, wenn die Sachspende unmittelbar für den ideellen Zweck, z. B. eines gemeinnützigen Vereins, verwendet wird. Oder du spendest eine Sachspende einem sogenannten Zweckbetrieb. Wenn etwa eine Gemeinde eine Veranstaltung ausrichtet und der Reinertrag unmittelbar und ausschließlich einem steuerbegünstigten Zweck zugutekommt, dann lassen sich deine Spenden an diese Veranstaltung auch steuerlich absetzen. Was du nicht steuerlich absetzen kannst, sind Spenden für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb eines Vereins. Wenn du zum Beispiel für das Vereinsfest deines Lieblingsbundesligisten spendest, lässt sich dies nicht in der Steuererklärung aufführen.

Welchen Wert hat meine Sachspende überhaupt?

Sachspenden werden grundsätzlich mit dem gemeinen Marktwert bewertet. Bei Neuware ist die genaue Ermittlung des Wertes der Spende einfach. Du gibst einfach den Warenwert an, der auf der Rechnung steht. Bei Gebrauchtwaren wird es da schon schwieriger. Hier richtet sich der Preis danach, was ein:e potenzielle:r Käufer:in bereit wäre, dafür zu zahlen. Dir bleibt hier kaum etwas anderes übrig, als zu schätzen. Informiere dich am besten im Internet und vergleiche Preise, um auf den ungefähren, aber dennoch möglichst akkuraten Preis der Sachspende zu kommen. Einstiger Kaufpreis, Qualität der Ware und Alter sind ebenfalls Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Vergiss auch hier die Zuwendungsbestätigung nicht. Sie ist immer ein Muss!

Wo finde ich die steuerlich absetzbaren Spenden in meiner Steuererklärung?

Seit der Steuererklärung 2019 trägst du deine Spenden in der Anlage „Sonderausgaben“ ein. In der Zeile 5 findest du dort die Felder für Spenden an gemeinnützige Organisationen, Museen, Gemeinden, Kirchen, Vereine und Universitäten. In den Zeilen 7 und 8 findest du Mitgliedsbeiträge und Spenden an politische Parteien oder Wählervereine. Zeilen 9 bis 12 sind für Spenden an gemeinnützige Stiftungen gedacht. Es empfiehlt sich hier, einfach alles anzugeben, was du an Spenden erbracht hast, ob monetäre, Sach- oder Aufwandsspende. Da die Sonderausgaben nicht nur Spenden, sondern auch andere private Ausgaben, wie z. B. Versicherungen, umfassen, ist es immer gut, diesen Teil zu erhöhen, um am Ende die Steuerlast zu mindern. Da das Ganze immer schwer zu durchdringen ist, gibt es tolle Steuerservices, die dir bei allen Einzelheiten in Sachen Steuer helfen. 

Gibt es eine Obergrenze, um die Spende noch steuerlich absetzen zu können?

Dir schreibt natürlich niemand gesetzlich vor, wie viel du an gemeinnützige Organisationen und für Zwecke spenden darfst. Willst du deine Spenden allerdings steuerlich absetzen, dann gibt es für dich eine Obergrenze an Spenden, mit der du das tun kannst. Grundsätzlich hängt diese Obergrenze von der Höhe deiner Einkünfte ab. Hier gilt die Faustregel: Höchstens 20 % deiner Einkünfte für Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Für dich als Freelancer:in oder als Unternehmen gibt es allerdings eine Sonderregelung. Für Selbstständige gilt ein Höchstspendenbetrag von 0,4 % der Summe aller Umsätze und der im Kalenderjahr gezahlten Löhne und Gehälter. Beschäftigst du als Freelancer:in also Mitarbeiter:innen, sollte diese Regelung besonders interessant für dich sein. Spenden an Stiftungen und an politische Parteien sowie unabhängige Wählervereinigungen sind in diese Höchstbeträge nicht eingerechnet, sind also zusätzlich absetzbar.

Falls du doch zu viel spendest: der Spenden-Vortrag

Sollte es doch einmal dazu kommen, dass deine Spenden sich nicht vollständig steuerlich auswirken, hast du immer noch eine andere Option. Das ist nämlich der Spenden-Vortrag. Spenden sind immer in dem Jahr abzusetzen, in dem sie getätigt wurden. Sprich, sie tauchen auch in der Steuererklärung des Jahres auf, in dem du sie erbracht hast. Hast du deinen Spenden-Höchstbetrag für ein Jahr überschritten, so ist es dir aber möglich, den zusätzlich überbleibenden Betrag in das nächste Jahr “herüberzuheben“ und ihn dort steuerlich abzusetzen. Dort kannst du ihn dann zusammen mit den Spenden des laufenden Jahres verrechnen und absetzen. Für das neue Jahr gilt jedoch weiterhin der gleiche Höchstbetrag! Umgekehrt funktioniert das leider nicht. Spenden in das Vorjahr zurückzutragen, ist durch das Finanzamt nicht möglich.

📌 Das Fazit: Jetzt starten und spenden steuerlich absetzen!

Wenn du etwas spenden und diese Spenden steuerlich absetzen willst, gibt es also einen ganzen Rahmen, nach dem du dich richten solltest/musst. Du musst darauf achten, an wen du spendest, wie hoch diese Spende ausfällt und was du in deiner Steuererklärung aufführen musst, damit das Finanzamt dir auch glaubt. Ebenfalls musst du wissen, wo in deiner Steuererklärung du den Bereich „Sonderausgaben“ findest und wo genau du jede Spende eintragen musst. Achte auf die Obergrenze für dein Kalenderjahr und sei dir darüber im Klaren, zu welchem Zweck du Sachspenden abgibst, um diese ebenfalls steuerlich geltend zu machen. Dann kannst du Gutes tun und bekommst dafür sogar noch Geld zurück. Wenn du wissen willst, was in Sachen Absetzung der Steuer besonders für Freelancer:innen geht, dann schaue dich weiter bei GREATJOB um.