Rechtsschutzversicherung für Selbstständige: Warum sie unverzichtbar ist
Bürokratie

Rechtsschutzversicherung für Selbstständige: Warum sie unverzichtbar ist

Mattis Paul
Mattis Paul

Unternehmensfotograf

· Februar 2025

Im Nest eines geregelten Einkommens, bezahlter Sozialversicherungsbeiträge und einer staatlichen Rente lebt es sich behaglich. Wer dieses Nest freiwillig verlässt, braucht Mut, Optimismus – und eine gute Portion Realismus. Denn Selbstständige – also Freelancer:innen, Freiberufler:innen oder Gewerbetreibende – gehen Risiken ein. Risiken, die man absichern kann – und sollte.

Wer sich selbstständig macht, möchte etwas erschaffen, das Bestand hat. Doch der Traum von Freiheit und Kreativität wird oft von der harten Realität eingeholt. Kund:innen, die nicht zahlen. Das Finanzamt, das Fehler sucht. Dienstleister:innen, die ihren Job nicht machen. Optimismus ist wichtig, aber ohne realistische Planung kann es schnell teuer werden. Genau hier kommt eine Rechtsschutzversicherung ins Spiel – deine "Luftpolsterfolie" für den Fall der Fälle. Mattis berichtet dir anhand eigener Erfahrungen, warum eine Rechtsschutzversicherung als Selbstständige:r sinnvoll sein kann, welche Vorteile sie bieten kann und welche Kosten entstehen können. 🚀

In diesem Artikel

Warum eine Rechtsschutzversicherung für Selbstständige sinnvoll ist

Rechtliche Auseinandersetzungen können für Selbstständige schnell existenzbedrohend werden. Hier einige typische Situationen, in denen eine Rechtsschutzversicherung helfen kann:

1. Offene Rechnungen

Du hast deine Leistung erbracht, die Rechnung gestellt – und dann bleibt das Geld aus. Was nun? Freundliche Erinnerungsmails bringen oft nichts, und Diskussionen kosten Nerven. Kund:innen, die den Preis nachverhandeln wollen oder behaupten, die Leistung sei mangelhaft, sind keine Seltenheit.

In solchen Fällen kannst du mit einer Rechtsschutzversicherung die Forderung unkompliziert einem Anwalt oder einer Anwältin oder Inkasso-Unternehmen übergeben. Du sparst Zeit, Energie und möglicherweise erhebliche finanzielle Verluste.

2. Streit mit dem Finanzamt

Das Finanzamt ist für viele Selbstständige ein Quell von Stress. Ob eine Betriebsprüfung, eine Beanstandung deiner Steuererklärung oder Nachforderungen: Solche Situationen können schnell eskalieren.

Eine gute Rechtsschutzversicherung bietet hier steuerliche und juristische Beratung, die dir hilft, professionell und abgesichert auf solche Herausforderungen zu reagieren – ohne Angst vor hohen Anwaltskosten.

3. Konflikte mit Dienstleister:innen

Irgendwann wirst du Aufgaben auslagern – sei es an Steuerberater:innen, Webdesigner:innen oder Social-Media-Expert:innen. Doch was, wenn sie ihre Arbeit nicht korrekt machen?

Ein persönliches Beispiel: Ein Steuerberater hat vergessen, meine Steuererklärung rechtzeitig einzureichen. Das Finanzamt verhängte daraufhin eine Strafzahlung von mehreren tausend Euro. Dank meiner Rechtsschutzversicherung konnte ich anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen und die Situation klären, ohne zusätzlich finanziell belastet zu werden.

💡 Hinweis: Auch andere Versicherungen können als Selbstständige:r sinnvoll sein. Wir haben dir Infos zu Privathaftpflichtversicherungen, Krankenversicherungen, Berufshaftpflichtversicherung und gewerblichen Versicherungen zusammengetragen.

Unterschiede zwischen verschiedenen Rechtsschutzversicherungen für Selbstständige

Es gibt verschiedene Bausteine bei Rechtsschutzversicherungen, die für Selbstständige je nach Branche und Tätigkeit relevant sein können. Die wichtigsten Bausteine sind:

  • Vertragsrechtsschutz: Deckt Streitigkeiten aus Verträgen mit Kund:innen oder Dienstleister:innen ab, z. B. wenn ein Kunde die vereinbarte Leistung nicht bezahlt.
  • Arbeitsrechtsschutz: Falls du Angestellte beschäftigst, schützt dich dieser Baustein bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten, z. B. bei Kündigungen oder Gehaltsforderungen.
  • Steuerrechtsschutz: Bietet Unterstützung bei Streitigkeiten mit dem Finanzamt, z. B. bei Betriebsprüfungen oder Nachforderungen.
  • Verkehrsrechtsschutz: Relevant, wenn du ein Firmenfahrzeug nutzt, z. B. bei Unfällen oder Streitigkeiten mit Leasinganbietern.
  • Inkasso-Rechtsschutz: Unterstützt dich bei der Durchsetzung offener Forderungen, falls Kund:innen Rechnungen nicht zahlen.

Die Auswahl der passenden Bausteine hängt von deinen individuellen Anforderungen und deiner Branche ab.

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Vorteile einer Rechtsschutzversicherung für Selbstständige

Zuvor habe ich dir einige Gründe aufgezählt, warum eine Rechtsschutzversicherung als Selbstständige:r sinnvoll sein kann. Entsprechend können folgende Vorteile abgeleitet werden:

Finanzielle Sicherheit: Übernahme von Anwalts- und Gerichtskosten in Streitfällen.

Zeitersparnis: Anwälte und Anwältinnen kümmern sich um rechtliche Probleme, sodass du dich auf dein Geschäft konzentrieren kannst.

Schutz vor Existenzbedrohung: Minimierung von Risiken durch hohe finanzielle Forderungen oder unerwartete Kosten.

Rechtliche Beratung: Zugriff auf Anwälte und Anwältinnen, die dich auch in komplexen Fällen unterstützen können (z. B. Finanzamtstreitigkeiten).

Beruhigtes Arbeiten: Du kannst dich ohne ständige Sorgen auf deine Projekte konzentrieren.

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Rechtsschutzversicherung für Selbstständige: Kosten und Nutzen im Vergleich

Eine Rechtsschutzversicherung kostet Geld, keine Frage. Aber wie hoch ist das Risiko, im Ernstfall Tausende von Euro zu verlieren?

Gerade als Selbstständige:r trägst du die volle finanzielle Verantwortung für dein Business. Ein rechtlicher Konflikt kann nicht nur teuer werden, sondern dich auch emotional belasten. Eine Rechtsschutzversicherung ist zwar kein Garant für eine sorgenfreie Selbstständigkeit, aber sie schützt dich vor den finanziellen Folgen und nimmt dir einen Teil der Last ab.

Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Eine grobe Preisspanne: Je nach Versicherungsumfang kostet eine Rechtsschutzversicherung für Selbstständige in Deutschland etwa 20 bis 50 Euro pro Monat. Die genauen Kosten hängen von den enthaltenen Leistungen und den individuellen Bedürfnissen ab. Primär hängen die Kosten einer Rechtsschutzversicherung als Selbstständige:r von folgenden drei Faktoren ab:

  • Gewählter Umfang des Versicherungsschutzes
  • Qualität der Versicherungsbedingungen
  • Selbstbeteiligung im Schadensfall

Rechtliche Auseinandersetzungen können hingegen ohne Versicherung schnell mehrere tausend Euro kosten, z. B. für Anwalts- und Gerichtskosten, Schadensersatzforderungen oder Strafzahlungen.

Eine Rechtsschutzversicherung ist also eine vergleichsweise geringe Ausgabe im Verhältnis zu den potenziellen Kosten, die sie im Ernstfall abwendet.

Gibt es Statistiken zu Rechtsstreitigkeiten bei Selbstständigen?

Ich konnte keine gesicherten Studien oder Statistiken finden, aus denen hervorgeht, wie oft Selbstständige in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sind. Allgemein wird aber geschätzt, dass zwischen 20 % und 40 % der Selbstständigen in den ersten fünf Jahren rechtliche Auseinandersetzungen erfahren. Ein durchschnittlicher Rechtsstreit kostet ohne Rechtsschutzversicherung schnell 2.000 bis 10.000 Euro, je nach Komplexität und Dauer. Sollten diese Zahlen stimmen, verdeutlichen sie, wie hoch das Risiko ist, ohne Versicherung unerwartet hohe Kosten tragen zu müssen.

💡 Hinweis: Als Freelancer:in bei Junico bist du übrigens über Hiscox in den Bereichen Berufshaftpflichtversicherung und Betriebshaftpflichtversicherung versichert.

Wichtige Auswahlkriterien einer Rechtsschutzversicherung

Bei der Auswahl einer Rechtsschutzversicherung solltest du unter anderem auf folgende Kriterien achten:

  • Deckungsumfang: Welche Bausteine sind enthalten? Werden deine branchenspezifischen Anforderungen abgedeckt?
  • Erfahrungen anderer Selbstständiger: Bewertungen oder Empfehlungen von Kolleg:innen in deiner Branche können hilfreich sein.
  • Selbstbeteiligung: Manche Versicherungen bieten Preisnachlässe an, wenn du eine höhere Selbstbeteiligung wählst – diese sollte aber wohlüberlegt sein, damit du bei mehreren Schadenfällen nicht trotzdem noch mit hohen Kosten konfrontiert wirst
  • Zusatzleistungen: Einige Versicherer bieten kostenlose Erstberatungen oder einen Zugang zu juristischen Online-Plattformen an.

Es kann es hilfreich sein, Angebote im Internet zu vergleichen, um ein Gespür zu bekommen, was eine Versicherung bei deinen Bedürfnissen ungefähr kostet. Die Kosten variieren aber immer je nach den individuellen Bedürfnissen, weshalb zu Beginn oftmals ein persönliches Beratungsgespräch sinnvoll ist, in dem du deine möglichen Kosten für deine individuelle Situation evaluieren kannst.

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Rechtsschutz für Selbstständige: Praktische Hinweise zur Schadensmeldung 

Wenn ein rechtlicher Konflikt auftritt, ist es wichtig, schnell und strukturiert zu handeln. So meldest du einen Schadensfall bei deiner Rechtsschutzversicherung:

  1. Dokumentation: Sammle alle relevanten Unterlagen (Verträge, Rechnungen, E-Mails).
  2. Kontakt mit dem Versicherer: Melde den Fall so früh wie möglich – per Telefon, E-Mail oder über ein Online-Portal.
  3. Schilderung des Sachverhalts: Beschreibe das Problem genau und lege alle Belege bei. Je mehr Details du liefern kannst, desto schneller wird dein Fall bearbeitet.
  4. Anwaltliche Unterstützung: Die Versicherung vermittelt dir bei Bedarf eine:n spezialisierte:n Anwält:in oder gibt grünes Licht für einen Anwalt deiner Wahl.

Gut zu wissen: Viele Versicherer bieten rund um die Uhr Unterstützung bei akuten Problemen.

📌 Fazit: Eine Rechtsschutzversicherung als Selbstständige:r – eine Investition in deine Sicherheit

Rechtliche Probleme sind für Selbstständige leider oft nur eine Frage der Zeit. Und Versicherungen kannst du nicht erst abschließen, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Eine Rechtsschutzversicherung ist deshalb weniger ein Kostenfaktor als ein smartes Investment in deine Sicherheit.

Denn ganz ehrlich: Wer ohne Helm Fahrrad fährt, mag vielleicht Glück haben – aber wenn’s schiefgeht, wird es richtig teuer.

Häufig gestellte Fragen

  • Wer braucht eine Rechtsschutzversicherung als Selbstständige:r?

    icon down

    Selbstständige, die Verträge mit Kund:innen oder Dienstleister:innen schließen, Mitarbeitende beschäftigen oder mit Behörden wie dem Finanzamt in Kontakt stehen, sollten eine Rechtsschutzversicherung haben. Sie schützt vor finanziellen Risiken durch rechtliche Streitigkeiten, die in der Selbstständigkeit fast unvermeidlich sind. Besonders Freiberufler:innen und Gewerbetreibende profitieren, da sie ohne Absicherung das volle Risiko tragen.

  • Was deckt eine Rechtsschutzversicherung für Selbstständige ab?

    icon down

    Typisch sind Vertragsrecht, Steuerrecht (Finanzamt), Arbeitsrecht, Verkehrsrecht und Sozialrecht. Je nach Tarif können Internetrecht und Streitigkeiten mit Behörden ebenfalls abgedeckt sein.

  • Wie hoch sind die Kosten einer Rechtsschutzversicherung für Selbstständige?

    icon down

    Die Kosten liegen meist zwischen 20 und 50 € pro Monat, abhängig von Tarif und Selbstbeteiligung.

  • Warum sollten Selbstständige über eine Rechtsschutzversicherung nachdenken?

    icon down

    Selbstständige sollten über eine Rechtsschutzversicherung nachdenken, um sich vor finanziellen und rechtlichen Risiken durch Streitigkeiten mit Kund:innen, dem Finanzamt oder Dienstleister:innen zu schützen und teure Anwalts- sowie Gerichtskosten zu vermeiden.

  • Was sind die Vorteile einer Rechtsschutzversicherung für Selbstständige?

    icon down

    Eine Rechtsschutzversicherung kann Selbstständigen folgende Vorteile bieten:

    • Finanzielle Sicherheit
    • Zeitersparnis
    • Schutz vor Existenzbedrohung
    • Rechtliche Beratung
    • Sorgenfreies Arbeiten ohne Angst vor hohen Kosten durch unerwartete Rechtsstreitigkeiten

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Mattis ist alles schon gewesen. Apple-Verkäufer, Musikproduzent, Schriftsteller, Fotograf – und hatte als Selbstständiger oft mit Versicherungen zu tun. Jetzt sind sie sein Beruf.

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