Das Non-Disclosure Agreement (NDA) – was du beachten musst!
Bürokratie

Das Non-Disclosure Agreement (NDA) – was du beachten musst!

Jan
Jan

Gastautor

· November 2020

· aktualisiert Februar 2023

In diesem Artikel

In Hollywood schon längst gängige Praxis, aber auch für dein Unternehmen interessant: Das NDA. Das Non-Disclosure Agreement (NDA) hat im Deutschen viele Namen: Geheimhaltungsvereinbarung, Geheimhaltungsvertrag, Vertraulichkeitsvereinbarung oder Verschwiegenheitsvertrag sind nur ein paar der gängigsten Bezeichnungen. Im Endeffekt beschreiben sie jedoch alle dasselbe, nämlich eine zweiseitige Vereinbarung, die alle beteiligten Vertragsparteien zur strikten und umfassenden Geheimhaltung von vertraulichen Informationen und Geschäftsgeheimnissen verpflichtet.

Damit bei der nächsten Zusammenarbeit mit Freelancer:innen alles glattläuft, haben wir das Essenzielle zum NDA zusammengefasst. In diesem Artikel erfahrt ihr schnell und unkompliziert, was ihr bei einem solchen NDA beachten müsst. Außerdem haben wir einen Mustervertrag für euch erstellt, den ihr als Vorlage für eure eigenen NDAs nutzen könnt.

Was ist ein Non-Disclosure Agreement (NDA)?

Wie bereits oben erwähnt, regelt das NDA die Geheimhaltung und den Schutz sensibler und vertraulicher Informationen, Daten und Geschäftsgeheimnisse. Beteiligte Parteien sind in der Regel ein Unternehmen auf der einen Seite und Mitarbeiter:innen, Freelancer:innen, Praktikant:innen, Geschäftspartner:innen oder Ähnliche auf der anderen Seite.

Das NDA wird häufig bereits im Vorfeld von Vertragsverhandlungen geschlossen, wenn beide Seiten sensible Informationen für die Zusammenarbeit miteinander teilen. Dabei kann es sich zum Beispiel um IT-Daten, Dokumente oder Patente handeln. Beide Parteien sind nach Abschluss des Agreements verpflichtet, diese Informationen nicht nach außen zu tragen.

Informationen und Daten, die bereits allgemein bekannt sind oder die generell über einen legalen Weg an die Öffentlichkeit gelangen könnten, sind vom Non-Disclosure Agreement ausgenommen.

Neben einer zweiseitigen Vereinbarung kann auch ein sogenanntes einseitiges NDA erstellt werden. In diesem wird nur eine Vertragspartei zur Verschwiegenheit verpflichtet. Meistens der:die externe Mitarbeiter:in.

Das Nichteinhalten eines Geheimhaltungsvertrags kann unterschiedliche Konsequenzen zur Folge haben. Je nach Vertragsgestaltung kann neben festgelegten Vertragsstrafen auch eine Klage auf Unterlassung oder Schadensersatz erfolgen.

Beispiele für das NDA

Beispiel 1: einseitiges Non-Disclosure Agreement

Ein Unternehmen beauftragt eine Freelancerin mit der Produktion eines Werbefilms für ein bald erscheinendes Produkt. Die Freelancerin verpflichtet sich in einem NDA, vor Veröffentlichung des Films keine Einzelheiten über das noch nicht erschienene Produkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Das NDA ist somit einseitig, weil es sich nur an die Freelancerin richtet.

Beispiel 2: beidseitiges Non-Disclosure Agreements

Ein Freelancer soll eine Firewall für das IT-System eines Unternehmens programmieren. Während dieser Arbeit hat er Zugriff auf verschiedene sensible Betriebsdaten des Unternehmens. Beide Parteien schließen deshalb ein NDA, sodass der Freelancer diese Daten für sich behalten muss. Das NDA ist also beidseitig.

Was sollte das NDA beinhalten?

Hier haben wir für euch zusammengestellt, welche Inhalte in einem NDA festgehalten sein sollten. Auf Anfrage stellen wir auch gerne ein Musterdokument eines NDAs zur Verfügung.

  • Vertragsparteien

Die Parteien für die das Non-Disclosure Agreement gültig und verpflichtend sind.

  • Laufzeit des NDAs

Wie lange soll das NDA gehen? Ist ab einem bestimmten Zeitpunkt das NDA vielleicht sogar hinderlich? Diese Fragen solltest du mit allen Vertragsparteien im Vorhinein klären.

  • Vertragsgegenstand

Welche Projekte sollen der Geheimhaltung unterliegen! Hier gilt es Präzise zu definieren, worum es sich handelt.

  • Zulässige und unzulässige Tätigkeiten

Genau welche Tätigkeiten sollen unterbunden werden? Gibt es gewünschtes Verhalten, das auf jeden Fall nicht verboten werden sollte? Auch bei den Tätigkeiten lohnt es sich genau hinzuschauen.

  • Wie genau sieht die Geheimhaltung aus

An diesem Punkt solltest du klären, unter welchen Umständen und an wen Informationen weitergegeben werden dürfen. Welche Informationen sind von der Geheimhaltung betroffen, welche Informationen sind von der Geheimhaltung ausgenommen?

  • Was passiert im Falle eines Vertragsbruchs (Vertragsstrafen etc.)

Der Fall des Vertragsbruchs ist einer der wichtigsten Punkte des NDA. Was genau passiert, wenn sich eine der Parteien nicht an die Vereinbarungen hält? Gibt es Abstufungen zwischen verschiedenen Verstößen oder Unterschiede zwischen den Vertragsparteien?

  • Unterschriften der Parteien

Am Ende fehlen dann lediglich die Unterschriften aller Beteiligten, um das NDA gültig werden zu lassen.

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Wo gilt das NDA nicht? Schützt das NDA auch bei Straftaten?

Wie bereits erwähnt sind bereits öffentlich oder legal zugängliche Informationen von NDAs ausgenommen, dies ist allerdings nicht der einzige Fall!

Falls du Zeuge einer Straftat wirst und diese Anzeigen willst, gilt das NDA nicht! Zeugenaussagen und Gerichtsverfahren sind hier ausdrücklich ausgenommen. Die Sprache in NDAs kann es so wirken lassen, als wäre dies nicht der Fall, aber ein NDA kann dich nicht dazu zwingen Straftaten zu verheimlichen. Bist du in einer vergleichbaren Situation, solltest du allerdings trotzdem einen Anwalt konsultieren. Auch eine Überlegung wäre eine anonyme Anzeige. Sobald du dann als Zeuge vorgeladen wirst, hast du so oder so keine Wahl mehr und musst die Wahrheit sagen. So weit geht das NDA dann eben nicht.

Wo bekomme ich eine Vorlage/ ein Musterdokument eines NDAs?

Du bist immer noch verwirrt, was genau in das NDA reinsoll und was nicht? Kein Problem! Kommt gerne auf uns zu, wenn ihr ein NDA benötigt und Interesse an einem Muster habt. Schreibt uns einfach an compliance@junico.de – wir freuen uns stets zu helfen!

📌 Fazit: Das NDA kurz erklärt

Wenn mehrere Parteien zusammenarbeiten, kann es immer vorkommen, dass Informationen ausgetauscht oder eingesehen werden können, die nicht für Dritte bestimmt sind und deren Inhalt aus geschäftlichen Gründen nicht nach außen getragen werden sollte. Da man auch bei Freelancer:innen oder anderen Mitarbeitenden nicht immer nur auf Vertrauen allein setzen kann, empfiehlt es sich, die Geheimhaltung solcher Daten und Informationen vertraglich festzuhalten. Hierfür stellt ein sogenanntes Non-Disclosure Agreement eine gute Möglichkeit dar. Dieses sollte, wenn möglich, bereits im Vorfeld von Vertragsverhandlungen aufgesetzt werden. Wenn alle nötigen Vertragsinhalte vorhanden sind, bietet das NDA große Sicherheit, da für beide Seiten genau ersichtlich wird, welche Pflichten sie bezüglich der Geheimhaltung einzuhalten haben. Weiterhin ist es, wie bereits erwähnt, auch möglich das NDA einseitig zu gestalten, sodass nur eine der beiden beteiligten Vertragsseiten zur Geheimhaltung verpflichtet ist.

* Die Inhalte des Artikels haben wir mit großer Sorgfalt erstellt und aktualisieren sie regelmäßig. Trotzdem übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen. Eine Haftung für Schäden, die aufgrund der hier angebotenen Informationen entstehen, übernehmen wir nicht.

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist ein Non-Disclosure-Agreement (NDA)?

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    Das NDA regelt die Geheimhaltung *und den *Schutz sensibler und vertraulicher Informationen, Daten und Geschäftsgeheimnisse. Beteiligte Parteien sind in der Regel einerseits ein Unternehmen, andererseits Mitarbeiter:innen, Freelancer:innen, Praktikant:innen, Geschäftspartner:innen oder Ähnliches.

    Das NDA wird häufig bereits im Vorfeld von Vertragsverhandlungen geschlossen, wenn beide Seiten sensible Informationen für die Zusammenarbeit miteinander teilen. Dabei kann es sich zum Beispiel um IT-Daten, Dokumente oder Patente handeln. Beide Parteien sind nach Abschluss des Agreements verpflichtet, diese Informationen nicht nach außen zu tragen.

  • Was sollte ein Non-DisclosureAgreement (NDA) beinhalten?

    icon down
    • Vertragsparteien: Die Parteien, für die das Non-Disclosure Agreement gültig und verpflichtend ist.
    • Laufzeit des NDAs: Wie lange soll das NDA gehen?
    • Vertragsgegenstand: Welche Projekte sollen der Geheimhaltung unterliegen?
    • Zulässige und unzulässige Tätigkeiten: Welche Tätigkeiten sollen unterbunden werden? Gibt es gewünschtes Verhalten, das auf jeden Fall nicht verboten werden sollte?
    • Wie genau sieht die Geheimhaltung aus? Welche Informationen sind von der Geheimhaltung betroffen, welche Informationen sind von der Geheimhaltung ausgenommen?
    • Was passiert im Falle eines Vertragsbruchs? (Vertragsstrafen etc.)
    • Unterschriften der Parteien

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Jan studiert Germanistik und unterstützt Freelance Junior im Bereich Marketing.

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