Künstlersozialkasse – wann es sich lohnt, Mitglied zu werden
Bürokratie

Künstlersozialkasse – wann es sich lohnt, Mitglied zu werden

Maxi
Maxi

Gastautorin

· Dezember 2018

· aktualisiert Juli 2024

In diesem Artikel

Du arbeitest neben deinem Studium als Freelancer:in oder möchtest als solcher durchstarten? Großartig! Du bist insbesondere im künstlerischen und publizistischen Bereich tätig? Wunderbar!

Sicherlich hast du dann schon von der Künstlersozialkasse (KSK) gehört. Wenn nicht – auch nicht schlimm: Im Folgenden findest du alle Informationen, die du brauchst, um zu entscheiden, ob das Mitgliedwerden in der KSK für dich in Frage kommt.

Künstlersozialkasse – was ist das überhaupt?

Das mit dem Geldverdienen ist eine Krux – kaum tut man es, fallen in der Regel Abgaben an. Bei einer gängigen Festanstellung führen die Arbeitgebenden die Steuer- und Sozialversicherungsbeträge für ihre Angestellten ab und steuern selbst 50 % des Sozialversicherungsbetrags hinzu. Freelancer:innen hingegen müssen sich vollumfänglich selbst kümmern.

Doch insbesondere im künstlerischen Freelancing-Bereich sind Einkommensschwankungen an der Tagesordnung. Daher wurde zur Unterstützung die Künstlersozialkasse ins Leben gerufen. Sie gewährt ihren Mitgliedern Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung als Abteilung innerhalb des gesetzlichen Sozialversicherungssystems.

✅ Krankenversicherung

✅ Rentenversicherung

✅ Pflegeversicherung

Sofern du Mitglied bei der KSK bist und bei einem Versicherungsunternehmen eine Künstlersozialversicherung (KSVG) abschließt, erhältst du über die KSK die Hälfte der zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Sie übernimmt demnach den bei Festanstellungen gängigen Arbeitgeberanteil.

Wie funktioniert das mit der Abgabe?

Die Künstlersozialkasse bekommt dafür 40% des Zuschusses vom Staat und 60% von den Unternehmen. Doch keine Angst: Diese Abgabe müssen Freelancer:innen beschäftigende Unternehmen auch zahlen, wenn du nicht Mitglied der Künstlersozialkasse bist – eben damit keine Nachteile für Mitglieder entstehen.

Der Beitrag zu den Sozialversicherungen richtet sich flexibel nach deinem Einkommen. Gerade bei schwankenden Einnahmen ist das ein Vorteil. Denn solltest du die eine oder andere Durststrecke durchlaufen, genießt du dennoch Sozialversicherungsleistungen für verhältnismäßig kleines Geld.

Was sind meine Vor- und Nachteile bei der Künstlersozialkasse?

Die Zuschüsse durch die KSK, die sorglos-bequeme Einzahlung in die Sozialversicherungen und gesicherten Leistungen bei auch mal kleinerem Einkommen sind als Vorteile nicht von der Hand zu weisen.

Doch insbesondere studentische Freelancer:innen sollten beim Mindestjahreseinkommen hellhörig werden: Damit du Mitglied bei der KSK werden kannst, braucht es ein Einkommen von mindestens 3.900 € pro Jahr aus dieser Tätigkeit. Du liegst hier sicher drüber? Dann achte darauf, dass sich auch BAföG, Krankenversicherung und Kindergeld an bestimmten Einkommensgrenzen und Wochenstunden bemessen.

Du liegst hier drunter? Dann gibt es eine 3-jährige Berufsanfangsschonfrist. Doch seien wir ehrlich: Wer weiß schon zu Studierendenzeiten, ob das anvisierte Berufsfeld auf lange Sicht bleibt? 

Zudem muss der überwiegende Anteil deines gesamten Jahreseinkommens aus der entsprechenden Freelancing-Tätigkeit kommen. Solltest du neben der bei der Künstlersozialkasse gemeldeten Beschäftigung noch weitere Projekte oder Arbeiten betreiben, müssen diese entsprechend eine untergeordnete (Einkommens-)Rolle spielen.

Vorteile im Überblick

  • Altersvorsorge durch Einzahlung in Rentenkasse
  • KSK verdoppelt eingezahlten Rentenanteil
  • bei einem niedrigen Einkommen muss auch nur niedriger Beitrag gezahlt werden
  • KSK übernimmt 50% der Kosten für Sozialversicherungsleistungen
  • Deinen KSK-Beitrag kannst du steuerlich geltend machen
  • Es fallen keine Nachzahlungen an

Aufgaben der Künstlersozialkasse?

Die KSK verschafft dir zwar den Zugang zu einer Renten-, Pflege- oder Krankenversicherung, übernimmt jedoch nicht die Aufgaben einer Versicherung! Die Hauptaufgabe der Künstlersozialkasse besteht darin, freiberuflichen Künstler:innen und Publizisten eine Künstlersozialversicherung zu ermöglichen. Das heißt sie prüfen deinen Antrag auf die Aufnahme und richten sich dabei nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz.

Wird dein Antrag akzeptiert, meldet die KSK dich bei deiner Kranken- und Pflegekasse und schreibt dich in die Deutsche Rentenversicherung ein. Bist du soweit überall gemeldet, übernimmt die KSK die fehlenden Beiträge für dich. Gelder bekommt die Künstlersozialkasse beispielsweise durch die Künstlersozialabgaben von Unternehmen und Bundeszuschüssen.

Für wen ist die Künstlersozialkasse?

Du bist dir nicht sicher, ob deine Freelancing-Tätigkeit in den künstlerischen oder publizistischen Bereich fällt? Eine Auflistung aller Berufsfelder, die eine Mitgliedschaft gewährleisten, findest du hier. Sie umfasst Tätigkeiten wie zum Beispiel:

  • Texten
  • jegliche Formen von Designarbeiten
  • Videoproduktion
  • Übersetzungsdienste
  • Influencer:in
  • Journalist:in
  • Zeichner :in und vieles mehr

Von wie Akrobat:in bis wie Zauber:in: Die Künstlersozialkasse bietet vielen Freelancer:innen-Typen einen Platz in ihren Reihen – sofern für diese die Rahmenbedingungen stimmen.

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Lohnt sich die Künstlersozialkasse für mich?

Hoffentlich konntest du einen ersten Überblick über die Künstlersozialkasse gewinnen. An sich bringt dir die KSK erstmal nur Vorteile, so lange du die Bedingungen erfüllst und deine Tätigkeit als freiberufliche:r Künstler:in in die richtige Rubrik fällt. Trotzdem solltest du mit dem Mindestjahreseinkommen aufpassen und lieber nochmal ein professionelles Auge über deinen Antrag schauen lassen, bevor du Probleme bekommen könntest oder dein Antrag abgelehnt wird. Professionelle Berater:innen wissen, was man an welchen Stellen beachten muss!

Zusätzlich solltest du dir die Mitgliedschaft und die Vertragsbedingungen genau durchlesen, da du mit Eintritt in die Künstlersozialkasse, KSK-Versicherungspflichtig bist und nicht so einfach wieder austreten kannst. Du müsstest zum Beispiel die jährliche Mindestverdienstgrenze überschreiten, mehr als eine:n Angestellte:n haben oder kein:e Publizist:in oder Künstler:in mehr sein. Ansonsten: Einen Weg nach draußen gibt es immer irgendwie!😊

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist die Künstlersozialkasse?

    icon down

    Besonders im künstlerischen Freelancing-Bereich sind Einkommensschwankungen an der Tagesordnung. Daher wurde zur Unterstützung die Künstlersozialkasse ins Leben gerufen. Sie gewährt ihren Mitgliedern Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung als Abteilung innerhalb des gesetzlichen Sozialversicherungssystems. Sofern du Mitglied bei der KSK bist und bei einem Versicherungsunternehmen eine Künstlersozialversicherung (KSVG) abschließt, erhältst du über die KSK die Hälfte der zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Sie übernimmt demnach den bei Festanstellungen gängigen Arbeitgeberanteil.

  • Was sind die Vorteile der Künstlersozialkasse?

    icon down

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Altersvorsorge durch Einzahlung in Rentenkasse
    • KSK verdoppelt eingezahlten Rentenanteil
    • bei einem niedrigen Einkommen muss auch nur niedriger Beitrag gezahlt werden
    • KSK übernimmt 50% der Kosten für Sozialversicherungsleistungen
    • Deinen KSK-Beitrag kannst du steuerlich geltend machen
    • Es fallen keine Nachzahlungen an
  • An wen richtet sich die Künstlersozialkasse?

    icon down

    Eine Auflistung aller Berufsfelder, die eine Mitgliedschaft gewährleisten, findest du hier. Sie umfasst Tätigkeiten wie zum Beispiel:

    • Texten
    • jegliche Formen von Designarbeiten
    • Videoproduktion
    • Übersetzungsdienste
    • Influencer:in
    • Journalist:in
    • Zeichner :in und vieles mehr

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Heureka! Ich bin Maxi. Schon zu Studienzeiten übernahm ich Freelancer-Tätigkeiten und zog als digitale Nomadin durch die Welt. Mittlerweile erarbeite ich als Projektmanagerin die Digitalstrategien für namhafte Medienmarken. Meine Schwerpunkte sind das Texten und Aufbauen von Reichweitenstrategien.

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