Dieser Artikel ist Teil unserer Freelance Academy
Hier lernst du alles, was du für deinen erfolgreichen Start als Freelancer:in wissen musst.
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Inhaltsverzeichnis zum Thema Fördermöglichkeiten für Existenzgründung
Anders als Personen, die bereits arbeiten oder gearbeitet haben und somit in die Sozialversicherung eingezahlt haben, gibt es für Studierende durch die studentische Krankenversicherung nicht die Möglichkeit, aus diesen Quellen zu schöpfen. Trotzdem ist es möglich, eine Selbstständigkeit staatlich unterstützt aufzubauen – finanziell, aber auch durch Know-how von Berater:innen und Netzwerken.
Generelle Infos zu den Förderungsmöglichkeiten bei Existenzgründung
Wie es leider so ist: Es gibt nicht die eine Antwort. Die gute Nachricht: Wenn du vorhast, allein oder in einem Team zu gründen, dann kannst du auch als Student:in von staatlicher Seite und verschiedensten Institutionen Unterstützung und Förderung für deine Existenzgründung bekommen, um dein erstes Geschäfts- oder Freelancer:innen-Konto aufzufüllen. Diese kann finanziell, aber auch ideell und Know-how orientiert sein. Außerdem stellen einige Förderprogramme ein Netzwerk zur Verfügung, was meist mindestens so wertvoll ist wie finanzielle Mittel. Du solltest nur genau wissen, an welche Kriterien die jeweiligen Förderungen der Existenzgründung gebunden sind. Der Bund und die Bundesländer bieten unterschiedliche Förderprogramme in Form von Zuschüssen, Darlehen oder Bürgschaften. Da die Vielfalt und Möglichkeit der Unterstützung trotz „studentischer“ Einschränkung riesig ist, möchten wir dir hier erste Tipps darlegen.
Sollte ein passendes Programm für dich nicht dabei sein, ist die Förderdatenbank der Länder, des Bundes und der EU eine gute erste Anlaufstelle, um geeignete Förderungen für dich zu finden.
Eins noch: wenn du Unterstützung jedweder Art bekommen möchtest, checke als Student:in immer ab, was das mit deiner (wenn vorhandenen) Bafög-Berechtigung, dem Kindergeld und der eventuellen Familienversicherung bei der Krankenkasse machen könnte. Denn nur, wenn dein Studium weiterhin deine Haupttätigkeit bleibt, ist dein Student:innenstatus gesichert.
Und was natürlich klar sein sollte, hier der Vollständigkeit halber jedoch nicht unerwähnt bleiben soll: Existenzgründung sollte gut überlegt sein, du solltest von deiner Idee und ihrer Umsetzbarkeit sowie dem (Markt-)Wert überzeugt sein. Denn damit du Förderungen bekommst, musst nicht nur du, sondern auch potentielle Unterstützer:innen glauben, dass deine Idee funktionieren kann.
Fördermöglichkeiten des Bundes für Existenzgründung: Zuschüsse/ Know-how/ Betreuung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bietet gleich zwei Programme für Existenzgründung, die vor allem für Studis interessant sein können. Das ist zum einen das EXIST-Gründerstipendium und zum anderen der Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen. Beide Programme unterstützen Menschen, die vorhaben zu gründen, zum Zeitpunkt der Bewerbung aber noch nicht gegründet haben. Die Kernpunkte der beiden findest du im Folgenden.
EXIST-Gründerstipendium
Studierende, Absolvent:innen und Wissenschaftler:innen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen können mit dem EXIST-Gründerstependium Unterstützung in der Vorgründungsphase bekommen. Gefördert werden innovative, technologieorientierte oder wissensbasierte Start-Ups. Es werden Gründer:innen-Teams von bis zu drei Personen bis maximal 12 Monate gefördert. Die Förderung besteht aus mehreren Teilen:
- Einem Stipendium, welches den persönlichen Lebensunterhalt sichert. Hier ist auch ein Kinderzuschlag enthalten, wenn notwendig.
- Kosten von Sachausgaben von bis zu 10.000 Euro (pro Person)
- Coachingkosten bis 5.000 Euro
Die Antragstellung erfolgt über die Hochschule oder Forschungseinrichtung.
Gründerwettbewerb – Digitale Innovation
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um einen Wettbewerb. Der Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen ist in zwei Phasen unterteilt. In Phase 1 werden die Ideenkonzepte eingereicht. Die Themenschwerpunkte müssen sich im Bereich „Digitale Innovation“ befinden. Jeder Vorschlag, der eingereicht wurde, bekommt ein Expert:innenfeedback. In Phase 2 haben die 50 innovativsten Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihr Konzept zu überarbeiten und nochmals einzureichen. Wer als Sieger hervorgeht (und das können beliebig viele sein), bekommt folgende Unterstützungen:
- Unterstützung zur Überarbeitung des Geschäftsmodells
- Bedarfsorientiertes Coaching und Mentoring
- Preisgeld von bis zu 32.000 Euro
- Nutzung eines großen Expert:innennetzwerks
- Kostenlose Teilnahme an Seminaren und Vernetzungveranstaltungen
…Näheres zum Teilnahmezeitraum findest du auf der Website.
Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau
Vorneweg: Darlehen sind nicht wie Stipendien, bei denen dir das Geld aufgrund bestimmter Leistungen zur Verfügung gestellt wird. Darlehen sind Kredite, die du unter bestimmten Umständen als Gründer:in bekommen kannst. Und die du zurückzahlen musst - meistens mit Zinsen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine der führenden Förderbanken der Welt. „KfW – hab‘ ich noch nirgendwo gehört“, denkst du dir sicherlich. Richtig, die KfW hat keine Filialen und ist auch keine Bank für die Eröffnung von Bankkonten von Privatpersonen. Seit 1948 setzt sie sich in Auftrag des Bundes und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. Sie verfügt über keine Kundeneinlagen, sondern refinanziert sich vollständig über die internationalen Kapitalmärkte. Ein Schwerpunkt der KfW ist die Gründungsfinanzierung. Dabei schreibt sie sich vor allem die Finanzierung von zukunftsgewandten Ideen auf die Fahne, indem sie nachhaltig den Wandel in Wirtschaft, Ökologie und Gesellschaft unterstützen will. Da die KfW vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten bietet, möchten wir hier nur auf den ERP-Gründerkredit – StartGeld (067) eingehen, der Existenzgründer:innen einen Kredit von bis zu 125.000 Euro gewährt – wenn ihr im Team gründet, für jeden von euch! Sei dir jedoch bewusst, dass Kredite nicht ohne Nebeneffekt sind. Die Rückzahlung inkl. Zinsen nach der tilgungsfreien Zeit sind gesetzt. Eine Übersicht zum ERP-Gründerkredit findest du hier:
- (auch) für Gründer:innen mit keinem/wenig Eigenkapital
- Kredithöhe bis zu 125.000 Euro – für jede:n Gründer:in
- Ab 1,21 % p.a. effektiver Jahreszins
- Tilgungsfreie Zeit 1-2 Jahre, je nach Laufzeit
- Wesentliche Maßnahmen, die gefördert werden
- Investitionen
- Betriebsmittel
- Material- und Warenlager
- Unternehmensnachfolge
Green Start-up Programm der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Gründer:innen mit ihrem Green Start-up Programm finanziell und kompetenzbasiert. Es werden Unternehmensgründungen und Start-ups gefördert, die auf innovative Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt Digitalisierung verbinden. Diese Förderung muss nicht zurückgezahlt werden, findet aber nicht nur finanziell, sondern vor allem auch ideell statt. Die DBU wünscht sich Gründer:innen, die vor allem einen ökologischen Mehrwert mit ihrer Gründungsidee umsetzen möchten.
- Bis zu 125.000 Euro Förderung
- 24 Monate Laufzeit
- Begleitung durch Mentor:innen
- Coaching-Seminare zur Förderung von Unternehmerkompetenzen
- Einbindung in ein Kompetenznetzwerk
- Möglichkeiten, Expert:innen in den Gründungsgebieten kennenzulernen
Die Gründungswerkstatt Deutschland der IHK
Die Gründungswerkstatt Deutschland stellt angehenden Gründer:innen eine Plattform bereit, wo auf der einen Seite an deiner Gründungsidee gearbeitet werden kann und auf der anderen Seite von Expert:innen unterstützt wird. Die Gründungswerkstatt ist ein Verbund von Handwerkskammern, IHKs und anderen öffentlichen Gründungsförderern. Alles erfolgt kostenlos.
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Du siehst – es gibt viele Möglichkeiten, in puncto Existenzgründung unterstützt und gefördert zu werden. Und dies nicht nur finanziell, sondern auch mit Know-how von Expert:innen und die Einbindung in bestehende Netzwerke, die für deine gewünschte Unternehmensbranche interessant sein können. Im Vordergrund steht bei allen Förderungen vor allem eins: Innovation.