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Inhaltsverzeicnis zum Thema Working Out Loud
In fast jeder Stellenausschreibung und Anforderung heutzutage wird ein:e Teamplayer:in gefordert und auch im Bewerbungsprozess wird stark auf zwischenmenschliche Bindungen geachtet. Du fühlst dich in der Rolle nicht zu 100% wohl? Dann haben wir hier eine Möglichkeit, wie du das perfekt üben kannst. :)
Working Out Loud ist ein Selbstlern-Programm, bei dem Menschen in kleinen Gruppen lernen, wie sie Beziehungen zu anderen aufbauen. Zum einen ist das persönlich wertvoll, zum anderen lassen sich die Effekte natürlich auch wunderbar im Unternehmenskontext nutzbar machen. Das Durchlaufen vordefinierter Übungen stärkt die Verbundenheit innerhalb des eigenen WOL Circles und innerhalb der eigenen Organisation.
Mit Working Out Loud richtig vernetzen!
Es geht also um den Aufbau sozialer und digitaler Kompetenzen, insbesondere mit Blick auf die Nutzung von Social Media und den Ausbau einer eigenen Sichtbarkeit. Allerdings ist neben dem Selbstmarketing der:die eigene Arbeitgeber:in als natürlicher Teil eines Social Media Profils präsent. Diese Sichtbarkeit ist übrigens namensgebend – denn die eigene Arbeit wird damit sichtbar beziehungsweise „laut“ und kann Wirkung entfalten als Basis für die Vernetzung.
Ganz einfach, oder?
Was ist Working Out Loud?
"Working Out Loud" kann man etwas auseinander nehmen – es stecken nämlich zwei Begriffe in dem Namen. Zum Einen findet man den englischen Begriff "Work Out", was für Training, Sport machen oder auch Erfolg haben steht. Außerdem endet der Begriff auf "Loud", was die Nutzbarkeit der eigenen Arbeit und des eigenen Erfolgs für andere sichtbar machen soll. Wenn man also ein Ergebnis erzielt – egal ob positiv oder negativ – kann dies mit anderen geteilt werden, sodass auch sie schon Gebrauch davon machen können.
Im übertragenden Sinne kann man den Begriff natürlich auch ganz simpel dahingehend verstehen, dass man gemeinsam in einer Gruppe an einem Ziel arbeitet und seine Gedanken und Prozesse verbal äußern und teilen kann.
Fünf Prinzipien von Working Out Loud
Die ursprüngliche Idee des IT-Spezialisten Bryce Williams von 2010 war es, Wissenstransparenz zu schaffen, indem Menschen über ihre Arbeit und deren Ergebnisse öffentlich berichten, zum Beispiel als Blogger:in oder über Social Media. John Stepper, der als Vater der WOL Methode gilt, hat diese Idee zu fünf Working Out Loud Prinzipien weiterentwickelt:
- Sichtbare Arbeit (Visible Work): die eigene Arbeit sichtbar machen
- Beziehungen (Relationships): soziale Beziehungen und Netzwerke aufbauen
- Großzügigkeit (Generosity): großzügig wertige Beiträge für andere leisten
- Zielgerichtetes Erkunden (Purposeful Discovery): zielgerichtet und sinnstiftend zusammenarbeiten
- Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset): Aufbau eines Growth Mindsets
So funktioniert Working Out Loud
Interessierte innerhalb eines Unternehmens (oder darüber hinaus) bilden einen sogenannten WOL Circle. Diese Peer Coaching Gruppe sollte circa fünf Menschen umfassen. Dabei hilft es, wenn alle aus verschiedenen Fachrichtungen stammen, also möglichst „divers“ aufgestellt sind. Dadurch kann sich der Lerneffekt vervielfachen.
Der Circle verabredet sich über zwölf Wochen regelmäßig für 60 Minuten-Sessions, die gemeinsam gestaltet werden. Dabei steht das vorab definierte persönliche und individuelle Ziel im Fokus.
Dieses Ziel kann alles sein, was über zwölf Wochen schrittweise erreicht werden soll. Es bietet sich dabei an, ein bereits bestehendes (zum Beispiel berufliches/fachliches) Ziel zu wählen.
Die Teilnehmenden testen vorab ihr individuelles Ziel. So stellen sie sich dazu einige Fragen, wie z.B.:
- Ist das Ziel bedeutend genug, um es 12 Wochen zu verfolgen?
- Kann ich in diesem Zeitraum überhaupt Fortschritte erzielen?
- Können mir Dritte bei der Zielerreichung grundsätzlich helfen?
Kurze produktive Sessions – jede Woche 60 Minuten
Nach den Vorgaben des standardisierten WOL-Guides beginnen die Sessions – egal ob bei persönlichen Treffen oder virtuell, beispielsweise per Video-Call. Jetzt geht es um die Bearbeitung des eigenen Ziels mit Hilfe des Circles.
Die 12 Wochen sind wie folgt strukturiert:
- Zielformulierung und Aufbau einer Kontaktliste von Menschen, die mit dem Ziel in Verbindung stehen
- Erste Kontaktaufnahmen und Angebote eigener Beiträge für andere
- Kleine Schritte machen und bestehende Netzwerke nutzen
- Aufmerksamkeit erzeugen und Nutzen stiften
- 50 sehr persönliche Fakten über sich austauschen
- Sichtbarkeit via Social Media starten
- Zwischenbilanz und Nachjustieren
- Gewohnheiten stärken
- Wissensquellen mit Top Ressourcen für die Zielerreichung finden
- Systematik etablieren
- Ganzheitliches Denken und Vervielfältigen der Möglichkeiten
- Reflektieren und Feiern
Alle Sessions sowie deren Aufgaben und Übungen sind definiert in den WOL Circle Guides von John Stepper. Die kostenfrei erhältlichen Dokumente für die jeweiligen Wochen dürfen nur für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch verwendet werden, auch modifizieren darf man sie nicht.
Was Working Out Loud nicht leisten kann
Working Out Loud ist nur ein Toolset, das Organisationen im Rahmen der digitalen Transformation unterstützen kann. Aber WOL ist kein Allheilmittel und ersetzt nicht den generellen Willen zur tiefgreifenden Veränderung.
So ist und bleibt die Methode vor allem eine Art gemeinsames Voneinanderlernen und das, was man im Englischen als "grassroots movement" kennt. Das bedeutet: Sie hat keinen systematischen Einfluss auf formale Organisationsstrukturen oder Prozesse im Unternehmen. Auch kann sie nicht ohne weitere Unterstützung und Maßnahmen seitens des Managements generell großflächige organisationale Veränderungen bewirken.
Aber Working Out Loud kann auf die Wahrnehmung des Unternehmens einwirken. Über die WOL Circle kann die Vernetzung innerhalb der Organisation und darüber hinaus gesteigert werden. Die Fähigkeit zur crossfunktionalen Zusammenarbeit steigt. Natürlich nur, wenn Working Out Loud auf Freiwilligkeit beruht. Denn Vernetzung lässt sich auch weiterhin nicht erzwingen.
Das Selbstlern-Programm als echte Vernetzungschance – das Fazit📌
Die Working Out Loud Methode kann helfen, schlummernde Entwicklungspotentiale in deinem Unternehmen zu wecken; schließlich werden Fähigkeiten deiner Mitarbeiter:innen genutzt, die sie in ihrem eigentlichen Arbeitsbereich eventuell nicht anbringen können! Dein Interesse ist geweckt? Stefan hat auf seiner Website – Persoblogger noch weitere Informationen zu Working Out Loud, New Work, und vielem mehr!
Gerade durch Corona sind Arbeitsweisen zur Normalität geworden, die vorher kaum genutzt wurden. So zum Beispiel Tools für Video Calls wie Microsoft Teams, Zoom, Google Meets und was es nicht noch alles gibt. Seine Team- und Arbeitskolleg:innen online zu treffen ist inzwischen fast normaler, als in Person. Warum also diese Voraussetzung nicht nutzen und direkt Working Out Loud implementieren. Diese Methode bringt zusätzlich noch mal mehr Abwechslung in den monotonen online Alltag. Probiert´s einfach mal aus!
Häufig gestellte Fragen
Was ist Working out Loud?
Working Out Loud ist ein Selbstlern-Programm, bei dem Menschen in kleinen Gruppen lernen, wie sie Beziehungen zu anderen aufbauen. Zum einen ist das persönlich wertvoll, zum anderen lassen sich die Effekte natürlich auch wunderbar im Unternehmenskontext nutzbar machen. Das Durchlaufen vordefinierter Übungen stärkt die Verbundenheit innerhalb des eigenen WOL Circles und innerhalb der eigenen Organisation.
Was sind die Prinzipien der Working out Loud Methode?
- Sichtbare Arbeit (Visible Work): die eigene Arbeit sichtbar machen
- Beziehungen (Relationships): soziale Beziehungen und Netzwerke aufbauen
- Großzügigkeit (Generosity): großzügig wertige Beiträge für andere leisten
- Zielgerichtetes Erkunden (Purposeful Discovery): zielgerichtet und sinnstiftend zusammenarbeiten
- Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset): Aufbau eines Growth Mindsets.