In diesem Artikel
Wie stelle ich einen BAföG-Antrag?
BAföG ist Teil der Realität vieler Student:innen in Deutschland. Unzählige Student:innen nutzen es, um sich das Studium finanzieren zu können. Doch wenn du dich nebenbei selbstständig machst, bzw. anderes Geld verdienst, gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel stellen wir dir vor, wie du deinen BAföG-Antrag ganz leicht stellen kannst und worauf du auch bei der Rückzahlung alles achten musst.
Freelancen und BAföG im Studium?
Wie du weißt, ist das Freelancen eine tolle Möglichkeit, Geld neben dem Studium zu verdienen. Um ein regelmäßiges Einkommen während des Studiums sicherzustellen, ohne einen zweiten festen, unflexiblen Job neben dem Freelancing annehmen zu müssen, ist BAföG die perfekte Lösung. Oder auch, wenn du auf etwas ansparst, wie z.B. ein Auslandssemester. Im besten Fall bekommst du so zusätzlich zu deinem Einkommen aus selbstständiger Arbeit 735 € Ausbildungsförderung im Monat.
So könnte dein Einkommen im Studium aussehen
In folgendem Beispiel gehen wir von studentischen Freelancern aus, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, aber noch familienversichert sind.
Einnahmen |
monatlich |
jährlich |
BAföG |
649 Euro |
7.788 Euro |
Einkommen aus selbstständiger Arbeit |
351 Euro |
4.221 Euro |
Kindergeld |
204 Euro |
2.448 Euro |
Summe |
1.204 Euro |
14.488 Euro |
Mit deinem 25. Geburtstag fällt dein Kindergeldanspruch weg, dafür erhöht sich aber dein BAföG um 86 Euro, damit du dich selbst studentisch versichern kannst. Das sieht dann so aus:
Einnahmen |
monatlich |
jährlich |
BAföG |
735 Euro |
8.820 Euro |
Einkommen aus selbstständiger Arbeit |
351 Euro |
4.221 Euro |
Summe |
1.086 Euro |
13.041 Euro |
Wo beantragt man BAföG?
Der Antrag auf Ausbildungsförderung muss formell beim zuständigen BAföG-Amt für deine Hochschule gestellt werden. Dies kannst du analog mit den dort zur Verfügung stehenden Formularen tun oder online mit dem BAföG Service von StudierenPlus, der dir auch direkt deinen voraussichtlichen BAföG-Anspruch berechnet und sicherstellt, dass du alle notwendigen Angaben und Unterlagen zur richtigen Zeit ans richtige Amt schickst. Leider sind Berater beim BAföG-Amt oft überfordert mit Fragen von studentischen Freelancern. Die Jungs und Mädels von StudierenPlus haben während des Studiums auch alle selbstständig gearbeitet und teilen ihre Erfahrungen gern mit dir. Genau wie bei Junico gibt es auf StudierenPlus einen Live-Chat, wo dich jemand beim Ausfüllen deines BAföG-Antrags persönlich berät.
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Wie läuft so ein BAföG-Antrag ab?
- Nachdem dein Antrag beim BAföG-Amt eingegangen ist, wird erstmal geprüft, ob du und deine Ausbildung prinzipiell förderfähig seid. Dazu müssen Student:innen folgende Voraussetzungen erfüllen.
- Du bist nachweislich an einer Fachhochschule, Universität oder Akademie in Vollzeit eingeschrieben und legst dort regelmäßig Prüfungen ab (Leistungsnachweis muss nach dem 4. Fachsemester vorgelegt werden)
- Du bist deutsche:r Staatsbürger:in oder hast einen Daueraufenthaltstitel für Deutschland
- Du hast noch keinen akademischen Abschluss (Ein Master nach Bachelor ist trotzdem förderbar, aber nicht zwei Bachelor oder zwei Master)
- Du bist zu Beginn des Studiums noch keine 30 Jahre alt. Ausnahmen zur BAföG Altersgrenze findest du hier.
- Deine Regelstudienzeit ist noch nicht abgelaufen.
- Liegt ein Fachwechsel vor, dann nur aus wichtigem oder unabweisbarem Grund
- Da BAföG eine Sozialleistung ist, wird natürlich auch geprüft, ob du bedürftig bist. Das heißt. du und deine Eltern seid nicht in der Lage das Studium aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Das ist der Fall, wenn:
- Dein eigenes anrechenbares Einkommen und Vermögen im Studium über deinem Bedarf liegt. Das ist eine relativ komplizierte Rechnung. Die Kurzversion: Dein anrechenbares Einkommen aus selbstständiger Arbeit ist dein geschätzter Jahresgewinn abzüglich eines Freibetrags von 4221,24 €. Hinzu kommen noch andere Einkommensarten wie z.B. nicht selbstständige Arbeit in Form von Praktika oder Minijobs, (Halb-)Waisenrente etc. Zu deinem Vermögen gehört unter anderem jeder Cent, der auf deinen Namen laufenden Konten liegt, das Bargeld in deinem Portemonnaie, Sparschwein oder unterm Kissen, dein KfZ, Lebensversicherungen, Bauspar- und Prämiensparverträge sowie bebaute und unbebaute Grundstücke. Auf dein Vermögen wird ein Freibetrag von 7500 € gewährt. Liegst du darüber kannst du trotzdem BAföG gewährt werden, nur eben etwas weniger.
- Das anrechenbare Einkommen deiner Eltern deinen verbleibenden BAföG-Bedarf nicht überschreitet. Vermögen und Schulden deiner Eltern spielen bei der Berechnung nicht die geringste Rolle. Jedoch steigt deine Chance auf BAföG mit der Zahl deiner Geschwister, sofern sie wie du noch nicht finanziell unabhängig sind.
Wie du siehst ist die Anspruchsberechnung eine ziemlich komplexe Sache, mit der wir dich nicht langweilen wollen. Am besten, du benutzt einfach einen BAföG-Rechner, um deinen voraussichtlichen BAföG-Anspruch zu ermitteln.
Dieser ganze Prozess nimmt beim Amt durchschnittlich 8 Wochen in Anspruch. Sobald dein BAföG-Antrag abschließend geprüft ist, bekommst du vom Amt schriftlich Bescheid über die Höhe und Dauer der Förderung. Und kurz darauf siehst du auch schon eine fette Nachzahlung auf deinem Konto.
Der Bewilligungszeitraum entspricht üblicherweise 12 Monaten. Etwa 2 Monate vor Ablauf deines Bewilligungszeitraums solltest du einen Antrag auf Weiterförderung stellen, damit das Amt nahtlos weiterzahlen kann und du nicht in die Klemme kommst, weil du deine Miete vorübergehend nicht zahlen kannst.
Was passiert, wenn Freelancer doch mehr verdienen als vorher geschätzt?
Grundsätzlich bist du dazu verpflichtet, deinem BAföG-Amt jegliche Änderung unverzüglich mitzuteilen. Solltest du deine selbstständige Tätigkeit aufgeben oder spontan einen gut bezahlten Auftrag reinbekommen, der deine Schätzungen vom letzten BAföG-Antrag sprengt, schreib einfach einen Brief ans BAföG-Amt und teile ihnen das mit, damit sie deine Berechnung aktualisieren können und dir später kein Betrug unterstellt wird.
Wann muss BAföG zurückgezahlt werden?
Grundsätzlich müssen Student:innen 50 % der erhaltenen Ausbildungsförderung ohne Zinsen zurückzahlen. Bachelor und Masterstudium werden dabei zusammengezählt und deine BAföG-Rückzahlung bei 10.000 € gedeckelt. 5 Jahre nach Ende deiner Regelstudienzeit erhältst du einen Brief vom Bundesverwaltungsamt, in dem dir vorgerechnet wird, wie viel BAföG du bekommen hast, wie viel zurückzuzahlen ist und inwiefern eine vorzeitige Rückzahlung mit zusätzlichen Rabatten.
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Es gibt also einiges zu beachten, wenn du einen BAföG-Antrag stellen und nebenbei auch noch arbeiten möchtest, zum Beispiel in einer freelancerischen Tätigkeit. Verschaffe dir erstmal einen Überblick über deine genauen Finanzen und die deiner Eltern und nutze Dienste wie StudierenPlus, um auch nichts falsch zu machen. Setze zusätzlich das Amt über jede Veränderung deiner Finanzen in Kenntnis, damit du später keine Schwierigkeiten bekommst. So sollte es mit deinem BAföG-Antrag klappen!
Häufig gestellte Fragen
Wo beantragt man Bafög?
Der Antrag auf Ausbildungsförderung muss formell beim zuständigen BAföG-Amt für deine Hochschule gestellt werden. Dies kannst du analog mit den dort zur Verfügung stehenden Formularen tun oder online mit dem BAföG Service von StudierenPlus, der dir auch direkt deinen voraussichtlichen BAföG-Anspruch berechnet und sicherstellt, dass du alle notwendigen Angaben und Unterlagen zur richtigen Zeit ans richtige Amt schickst. Leider sind Berater beim BAföG-Amt oft überfordert mit Fragen von studentischen Freelancern. Die Jungs und Mädels von StudierenPlus haben während des Studiums auch alle selbstständig gearbeitet und teilen ihre Erfahrungen gern mit dir. Genau wie bei Junico gibt es auf StudierenPlus einen Live-Chat, wo dich jemand beim Ausfüllen deines BAföG-Antrags persönlich berät.
Wie lange dauert der Prozess eines Bafög-Antrags?
Dieser ganze Prozess nimmt beim Amt durchschnittlich 8 Wochen in Anspruch. Sobald dein BAföG-Antrag abschließend geprüft ist, bekommst du vom Amt schriftlich Bescheid über die Höhe und Dauer der Förderung. Und kurz darauf siehst du auch schon eine Nachzahlung auf deinem Konto.