Nachhaltigkeitsbericht erstellen: Darauf muss euer Unternehmen achten
Praxis

Nachhaltigkeitsbericht erstellen: Darauf muss euer Unternehmen achten

Marco
Marco

Texter

· Juni 2024

· aktualisiert Juli 2024

Nachhaltigkeit ist neben der Digitalisierung und dem Fachkräftemangel das wichtigste Thema für Unternehmen in Deutschland und der EU. Die CSRD Berichtspflicht gibt der Nachhaltigkeitsberichterstattung jetzt einheitliche Standards und sorgt für ehrliche, transparente Nachhaltigkeitskommunikation. Wir verraten euch hier, worauf euer

Unternehmen beim Erstellen eines Nachhaltigkeitsberichts achten muss, wie ihr Greenwashing vermeidet und einen Bericht schreibt, der gelesen werden will!

Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht eigentlich?

Nachhaltigkeitsberichte sind nicht-finanzielle Erklärungen, die Auskunft über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen geben. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet seit 2023 zunächst größere, bis 2026 fast alle Unternehmen dazu, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. So weit, so trocken. Die ersten Unternehmen setzen aber bereits auf emotionales Storytelling in ihren Nachhaltigkeitsberichten, um ihre Unternehmenswerte mit den Stakeholdern zu teilen. Manche gewinnen sogar Preise! Die Berichte nehmen einen zentralen Platz in Marketing und PR ein und können viel mehr, als langweilige Zahlen und Daten zu kommunizieren.

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Für welche Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung Pflicht?

Große börsennotierte Unternehmen veröffentlichen schon seit 2018 ihre Nachhaltigkeitsberichte. Seit Einführung der CSRD Berichtspflicht sind auch kleinere und mittelständische Unternehmen betroffen. Konkret müssen seit 2024 alle Unternehmen einen CS-Bericht veröffentlichen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:

✅ Mitarbeiter:innen > 250

✅ Bilanzsumme > 25 Mio. EUR

✅ Nettoumsatz > 50 Mio. EUR

Durch die Staffelung der Berichtspflicht ist die Zahl der verpflichteten Unternehmen im Jahr 2024 um das Dreißigfache gestiegen. Ab 2026 müssen alle Unternehmen außer Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und weniger als 900.000 € Nettojahresumsatz einen Bericht veröffentlichen. Ob und ab wann euer Unternehmen dabei ist, könnt ihr auch beim Deutschen Nachhaltigkeitskodex in Erfahrung bringen.

Wie ist ein Nachhaltigkeitsbericht aufgebaut?

Kommt darauf an, denn: Eine feste Vorgabe zum Aufbau eines Nachhaltigkeitsberichts gibt es nicht. Die gültigen Standards geben nur ein grobes Gerüst vor und lassen euch viel Spielraum bei der Gestaltung. Auch die Ausmaße der Berichte unterscheiden sich so stark, dass eine Antwort schwierig ist. Seid ihr ein kleines, mittelständisches Unternehmen und fallt gerade so unter die CSRD-Richtlinien? Dann veröffentlicht ihr vielleicht einen knapperen Bericht als ein DAX-Unternehmen mit 1000 Mitarbeiter:innen. Bei einer inhaltlich sinnvollen und ansprechenden Struktur mit einem logischen roten Faden hilft euch ein:e Texter:in oder eine Nachhaltigkeitsagentur.

Was gehört in einen Nachhaltigkeitsbericht?

In der Gestaltung des Nachhaltigkeitsberichts ist euer Unternehmen frei. Manche Unternehmen veröffentlichen nur trockene Zahlen, die durch Einhaltung aller relevanten Standards vergleichbar und überprüfbar sind. Andere Unternehmer:innen haben erkannt, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung enormes Marketingpotenzial hat. Sie setzen auf Storytelling, auf einen Dialog mit ihren Stakeholdern, auf Emotionen. Der Markt ist kritischer geworden, Konsument:innen bewusster. Ein überzeugender CSR-Bericht überzeugt Leser:innen von Markenwerten und stärkt das Image.

Mit diesen Punkten ist ein Bericht auf jeden Fall gut aufgestellt:

✅ Umweltauswirkungen

✅ Arbeitnehmer:innenbelange

✅ Soziale Auswirkungen

✅ Menschenrechte

✅ Korruption und Bestechung

✅ Lieferketten


Auch ein General Values Statement ist eine gute Idee. Damit kann euer Unternehmen den ethischen Rahmen für die eigenen Geschäftspraktiken abstecken und den Standard benennen, an dem ihr gemessen werden wollt.

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Welche Standards gibt es?

Auch wenn die Gestaltung eures Nachhaltigkeitsberichts keinen festen Regeln unterliegt, gibt es doch einige verbindliche Standards, die für Vergleichbarkeit und Transparenz sorgen. Standards in einem Nachhaltigkeitsbericht sind Richtlinien und Rahmenwerke, die Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen, zu berichten und zu verbessern. Sie bieten eine strukturierte Methode zur Darstellung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen eines Unternehmens. An welche Standards ihr euch haltet, ist euch überlassen. Die gängigsten haben wir hier für euch aufgelistet.

Global Reporting Initiative (GRI)

International anerkannte Indikatoren und Leitfäden. Hier wird sich im Nachhaltigkeitsbericht auf wesentliche Informationen konzentriert, präzise erläutert und mit Daten belegt. Informiert ein Unternehmen über einzelne Aspekte nicht, muss diese Entscheidung ausführlich begründet werden, nach dem “report or explain” Prinzip. GRI wird von den meisten Unternehmen verwendet, erfordert aber komplexe Kennzahlen.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Besonders in Nachhaltigkeitsberichten des Mittelstands beliebt, da die Realität von kleineren Unternehmen berücksichtigt wird. Das DNK-Büro gleicht 20 Kriterien der DNK-Erklärung mit den Anforderungen der EU-Taxonomie und den Inhalten der CSRD ab. Der DNK verfügt außerdem über ein weites Netzwerk zur Unterstützung und Beratung.

UN Global Impact

Zehn soziale und ökologische Standards in Nachhaltigkeitsberichten, auf die sich 21.000 Unternehmen und Organisationen aus über 170 Ländern geeinigt haben. Besonders Menschenrechte und die Förderung umweltfreundlicher Technologien stehen im Fokus.

Corporate Net-Zero Standard

Der weltweit erste wissenschaftliche Standard in Nachhaltigkeitsberichten, herausgegeben von der Science Based Targets Initiative (SBTi). Unternehmen zeigen überprüfbare Schritte an, die das Unternehmen zu einem Netto-Null-Emissionen-Ziel führen. Der Corporate Net-Zero Standard ist der einzige Standard, der sich direkt an den Pariser Klimazielen festmacht.

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Was macht gute Nachhaltigkeitskommunikation aus?

Ihr habt starke Werte, feste Überzeugungen und den Willen, etwas zu verändern. In eurer Nachhaltigkeitskommunikation zeigt ihr das schon. Euer Social Media Auftritt kommt gut an, eure Newsletter werden gelesen, Print und Werbung funktionieren auch? Macht im Nachhaltigkeitsbericht genauso weiter! Mit diesen Punkten klappt’s.

✅ Transparent: Trotz freier Gestaltungsmöglichkeiten braucht euer Nachhaltigkeitsbericht überprüfbare Zahlen, Daten und Fakten.

✅ Zielgruppenspezifisch: Ein guter Nachhaltigkeitsbericht enthält verschiedene Formate für verschiedene Zielgruppen. Zahlen für Shareholder und Partner:innen, wichtige Punkte für Arbeitnehmer:innen, positive Signale nach außen.

✅ Emotional: Ein Bericht kann trocken wie Zwieback sein. Muss er aber nicht! Nachhaltigkeit ist wichtig, gefragt und verlangt. Das Thema bringt Menschenmassen auf die Straße. Begeistert mit guter Kommunikation genauso viele Menschen für eure Marke!

✅ Ehrlich: Steht offen zu den eigenen Fehlern! Die letzten Jahrzehnte waren in Sachen Umwelt und Soziales keine Glanzleistung. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, und eure Stakeholder achten darauf.

✅ Verständlich: Die Nachhaltigkeitsstandards können von Computerprogrammen gelesen werden. Ihr wollt aber Menschen ansprechen. Weiterer Vorteil: Gut gestaltete Texte und Grafiken aus dem Bericht können recycelt werden, zum Beispiel für die eigene Website, Newsletter oder den Social Media Auftritt. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

✅ Ohne Greenwashing: Es ist nicht alles Grün, was glänzt! Kritische Stakeholder erkennen den Unterschied zwischen Plänen für eine bessere Zukunft und leeren Versprechungen. Die EU-Kommission hat am 22. März 2024 Kriterien gegen irreführende Umweltaussagen veröffentlicht und plant, in Zukunft energisch dagegen vorzugehen.

Auswirkungen auf Image und PR

Wusstet ihr, dass grüne Unternehmen mehr Umsatz machen? Die Themen Umweltschutz, Ressourcenverbrauch und Fairness gegenüber Angestellten machen laut dem Sustainability Image Score ca. 15 Prozent des Images einer Marke aus, Tendenz steigend. Wir alle haben heute andere Ansprüche an Unternehmen. Wir verlangen mehr Verantwortung und zeigen das durch unser Konsumverhalten: Laut der Utopia Studie 2024 kaufen 55 % der Konsument:innen lieber Produkte, die als nachhaltig gekennzeichnet sind. Mit einem transparenten, zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht schafft ihr Vertrauen in euer Unternehmen und bindet Kund:innen und Partner:innen. Die Ehrlichkeit zahlt sich übrigens aus: Selbst Großkonzerne wie VW und Shell, die über eine riesige PR-Maschine verfügen, kommen mit leeren Versprechungen nicht mehr davon und müssen den Imageschaden nun verarbeiten.

📌 Fazit: Jetzt Nachhaltigkeitsbericht erstellen und profitieren!

Die CSRD Berichtspflicht hat mit den Nachhaltigkeitsberichten und den verlangten Standards ein wertvolles Werkzeug der Nachhaltigkeitskommunikation geschaffen. Auch wenn manche Unternehmen noch Zeit haben, lohnt es sich bereits jetzt, sich mit der Nachhaltigkeitsberichtserstattung auseinanderzusetzen, denn: Ab 2026 müssen alle Unternehmen außer Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und weniger als 900.000 € Nettojahresumsatz einen Bericht veröffentlichen. Beim Inhalt und der Struktur des Berichts seid ihr relativ frei. Wenn ihr die Themen Umweltauswirkungen, Arbeitnehmer:innenbelange, soziale Auswirkungen, Menschenrechte, Korruption und Bestechung und Lieferketten behandelt, seid ihr auf jeden Fall abgesteckt. Hier könnt ihr euch an verschiedenen Standards orientieren, die auf unterschiedliche Unternehmensgrößen und -formen angepasst sind. Für welchen Standard euer Unternehmen sich entscheidet, ist dabei nicht so wichtig. Am meisten zählen Ehrlichkeit und Transparenz. Ein guter Nachhaltigkeitsbericht ist das Herzstück eurer Nachhaltigkeitskommunikation. Je ansprechender der Bericht, desto besser können eure Werte mit euren Stakeholdern kommuniziert werden. Win-win für Umwelt und Image!

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht?

    icon down

    Nachhaltigkeitsberichte sind nicht-finanzielle Erklärungen, die Auskunft über die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen geben.

  • Für wen ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung Pflicht?

    icon down

    Seit 2024 müssen alle Unternehmen einen CS-Bericht veröffentlichen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: mehr als 250 Mitarbeiter:innen, mehr als 25 Mio. EUR Bilanzsumme, Nettoumsatz höher als 50 Mio. EUR. Ab 2026 müssen alle Unternehmen außer Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und weniger als 900.000 € Nettojahresumsatz einen Bericht veröffentlichen.

  • Was gehört in einen Nachhaltigkeitsbericht?

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    In der Gestaltung des Nachhaltigkeitsberichts ist euer Unternehmen frei, aber mit diesen Punkten ist ein Bericht auf jeden Fall gut aufgestellt:

    • Umweltauswirkungen
    • Arbeitnehmer:innenbelange
    • Soziale Auswirkungen
    • Menschenrechte
    • Korruption und Bestechung
    • Lieferketten
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