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Inhaltsverzeichnis zum Thema Inspiration für Freelancer:innen
“Einleitungen sind nur für Deutschlehrer:innen” – diese Worte kamen mir in den Sinn, als ich eine mehrzeilige Einleitung zu einer viel zu langen E-Mail verfasste. Ich hielt inne und änderte meine E-Mail ab in ein paar kurze Sätze ohne Floskeln. So verstand mein Gegenüber ohne große Umschweife, was ich meinte und war dankbar für die unkomplizierte kurze Nachricht. Wir starteten so schnell mit der Umsetzung und hatten von da an eine wunderbar effiziente Kommunikation.
Aber warum habe ich kurzfristig entschieden, anders an die Kommunikation heranzugehen?
Das Zitat hat mich inspiriert, etwas Neues auszuprobieren.
So lässt sich Inspiration manchmal im Vorbeigehen aufgreifen, umsetzen und nutzen. Meistens durchstöbert man allerdings doch nur soziale Medien und ist unsicher, wo man neue Inspiration finden könnte.
Inspiration finden – die Herausforderung
Der Instagram-Algorithmus zeigt dir schon wieder dasselbe, Pinterest ist bereits durchforstet und deine üblichen Quellen erschöpft. Webseiten wie Awwwards bieten zwar interessante Use Cases und hohe Design-Qualität, sind aber gefüllt mit Trends und vielen ähnlichen Eindrücken.
Wo also suchen? Am besten gar nicht! Die Suche nach Inspiration führt uns ganz häufig zurück zu dem, was uns bereits vertraut und bekannt ist. Das Auge weiß, wonach es suchen muss, und geht gewohnte Wege, ohne dass wir es merken.
Die Devise ist also “FINDEN”, oder auch dich finden lassen. Aber das ist gar nicht so einfach und stellt oft eine Herausforderung dar. Hier sind 5 Möglichkeiten, die dir helfen können, damit es trotzdem klappt!
Möglichkeit 1 – direkte Umgebung
Bei der Suche nach Inspiration für Illustrationen, Grafiken oder Kommunikationsdesigns kannst du deine direkte Umgebung nutzen. Schau dich im Alltag, im Supermarkt oder in der Bahn um. Wer sitzt dir gegenüber, wer ist dir sympathisch oder unsympathisch? Wie kleiden sich deine Kommiliton:innen im Hörsaal, deine Kolleg:innen im Büro, wie bewegen sie sich und wie drücken sie sich aus? Hier lassen sich interessante Muster und Charaktere entdecken. Daraus wiederum kannst du neue Ideen für Illustrationen, Grafiken und Zeichnungen sammeln und mit Elementen spielen.
Möglichkeit 2 – Bücher
Um Inspiration als Freelancer:in im Grafikbereich zu erlangen, gehe zurück zum Wesentlichen – Bücher. Und hier meine ich nicht Theoriebücher, welche du dir abends auf dem Kindle durchliest. Ich meine Bilderbücher, Kinderbücher, Hörbücher, Design-Veröffentlichungen oder auch Kataloge. Nimm dir Zeit und stöbere durch einen Buchladen oder deine örtliche Bibliothek.
Nimm ein Notizbuch oder einen Skizzenblock mit, damit du deine Eindrücke gleich dokumentieren kannst. So musst du dich nicht darauf konzentrieren, dir Ideen oder Einfälle zu merken. Schlendere durch die Gänge und sieh dir die Cover der Bücher an, lies ein paar Seiten und lasse die Eindrücke auf dich wirken.
Möglichkeit 3 – Aktivitäten
Gehe ins Museum, in Ausstellungen oder auf Messen und schau dich um. Wo bleibt dein Blick hängen? Wo kannst du Verknüpfungen zu deinem aktuellen Projekt herstellen, oder zu einer Idee, die du noch nicht ganz fassen kannst? Sieh dir die Materialien, Kompositionen und Farben an. Mache Fotos und Skizzen oder tausche dich mit deiner Begleitung aus. Hier lassen sich viele neue Eindrücke für mehr Inspiration sammeln.
Möglichkeit 4 – Filme
Du hattest einen anstrengenden Tag? Diese Option erfordert nicht viel Aufwand, nur Popcorn und eine bequeme Couch. Schaue dir einen Film an, beispielsweise aus einem Genre, das du dir normalerweise gar nicht ansiehst, oder ältere, vielleicht sogar Schwarz-Weiß-Filme.
Sieh dir die Komposition, die Effekte und die Tonalität an. Hier lassen sich Eindrücke generieren, die fern sind von den Trends der neuesten Serien und Filme.
Wenn du zu einem speziellen Thema Informationen benötigst, lohnt sich auch die Suche nach Dokumentationen oder Interviews.
Möglichkeit 5 – mit dem Pinsel in der Hand
Du kannst auch ganz aktiv an Inspiration arbeiten, indem du neue Techniken oder Programme testest. Nicht nur digital, sondern auch analog! Spiele mit neuen Materialien, Kompositionen oder Themen. Baue beispielsweise etwas mit Lego oder suche dir ein DIY-Projekt, falls du Spaß an handwerklichen Tätigkeiten hast. Und lasse dich überraschen, was dabei entsteht!
Inspiration steuern – Gedanken visualisieren
Jetzt bist du inspiriert. Nur wer kennt das Gefühl nicht? Erst hat man nur eine Idee, man spinnt sie weiter und plötzlich platzt einem fast der Kopf vor lauter Eindrücken und Informationen.
Wohin also damit? Die Inspiration bringt uns nicht viel, wenn wir sie nicht kontrollieren oder steuern können. Eher verfallen wir in eine Starre und sind wie paralysiert. Oder wir fangen 10 Dinge gleichzeitig an. Beides demotiviert und führt meist nicht zum Erfolg.
Die Lösung: Nimm dir deine Notizen oder deine Zeichnungen zur Hand und notiere dir Schlagwörter, konkrete Vorschläge oder Ideen und fachliche Daten, um deinen Aufzeichnungen mehr Informationen hinzuzufügen. Visualisiere deine Gedanken, sodass du im Verlauf der Ausarbeitung noch weißt, was du meintest.
Inspiration sortieren – das Chaos ordnen
Jetzt ist es Zeit, die gesammelten Informationen, Ideen und Inspirationen zu sortieren, zu bündeln und zu formen.
Hier kannst du entweder auf Papier weiterarbeiten oder auf digitale Lösungen umsteigen. Die Liste ist lang. Teste die Optionen aus und finde ein System, das für dich schnell und effektiv funktioniert. Digitale Plattformen, die sich darauf spezialisiert haben, findest du z. B. hier.
Nach welchen Anhaltspunkten kannst du deine gesammelten Ideen ordnen?
- Sortieren nach Aufwand und Umfang
- Priorisieren nach Relevanz
- Zuordnen nach Projekten z. B. zu Kund:innen oder eigenen Projekten
- Zuordnen nach Timing und Bearbeitungszeit
Als Freelancer:in im Grafikbereich sortiere ich zudem zwischen ‘Good for Work’ und ‘Passion Project’. Der Unterschied hier ist, dass der Kund:innenauftrag vielleicht bereits läuft oder kurz vor dem Kick-off steht – hier benötigst du deine Inspiration für Ideen zeitnah. Passion Projects sind zwar wichtig für deine persönliche Weiterentwicklung und dein Portfolio, sind jedoch meist nicht zeitkritisch. Durch das Aufteilen zwischen diesen beiden Kategorien kannst du eine klare Trennung zwischen Kund:innenprojekten und deinen eigenen Projekten ziehen.
Kleiner Exkurs – Faktor Zeit
Nutze weniger zeitaufwendige Methoden, wenn gerade viel zu tun ist und du eher an deinen Schreibtisch gebunden bist. Um eine ordentliche Strukturierung in deinen Alltag zu bekommen, ist gutes Zeitmanagement von Vorteil.
Wenn du gerade mehr Zeit hast, plane dir gezielt Tage ein, um aus deinem eigenen Hamsterrad auszusteigen, und bewusst den Tag in einem Café zu verbringen, um Leute zu beobachten, ins Museum zu gehen oder mit Farbe und Pinsel neue Techniken auszuprobieren. Plane dir bewusst Pausen ein, um Inspiration zu sammeln. So kannst du dich darauf freuen und reduzierst den Stress, auf die Schnelle etwas zaubern zu müssen, da du dein Repertoire vorher wieder auffüllst.
Inspiration anwenden – Ziel erreicht
Jetzt geht es ums Anwenden. Wenn du dich an die vorangegangenen Schritte gehalten hast, geht es hier nur noch um das Zusammensetzen der Puzzleteile. Und mit etwas Übung hast du bereits ein genaues Bild vor Augen, wie du beispielsweise die Umsetzung gestalten möchtest.
Konntest du durch diese Tipps Inspiration finden? Bist du jetzt motiviert als Freelancer:in durchzustarten?
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Inspiration zu finden kann so einfach sein, wenn du mit offenen Sinnen durch den Alltag gehst. Deine Antennen sind nach allen Richtungen offen und du fängst die Signale ein, die du mit ein bisschen Übung schnell in deine Mindmap einsortieren kannst.
Der Umwelt wieder mit offenen Augen zu begegnen, hilft dir selbst, um dich zu fokussieren und Stress zu reduzieren. Nachdem du deine Gedanken visualisiert hast, kannst du deine Ideen und Inspiration bündeln und formen und somit im Anschluss die Puzzleteile zusammensetzen. Also los, raus aus dir und deinem Zuhause und sammle deine Inspiration!