Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ab 2025: Das musst du jetzt wissen
Praxis

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ab 2025: Das musst du jetzt wissen

Justin
Justin

Usability Experte | UX Designer

· August 2024

· aktualisiert September 2024

In diesem Artikel

Vielleicht hast du es schon gehört: Ab Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Es sorgt dafür, dass alles für alle zugänglich ist. Egal, ob Website, Software oder öffentlicher Dienst – das BFSG stellt sicher, dass niemand ausgeschlossen wird. Hier findest du alle wichtigen Infos, damit du dich rechtzeitig darauf vorbereiten kannst, eine inklusive Gesellschaft förderst und Strafen aus dem Weg gehst.

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und wo kommt es her?

Das BSFG ist ein deutsches Gesetz, das Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen einfacher zugänglich macht und ihre tägliche Teilhabe verbessert. Es ist synchronisiert mit dem European Accessibility Act (EAA), um einen einheitlichen Ansatz in ganz Europa zu gewährleisten. In Deutschland gibt es schon Richtlinien zur Barrierefreiheit. Doch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2025 ist der nächste große Schritt Richtung inklusive Gesellschaft – wie der Sprung von einem alten Handy zu einem Smartphone: gleicher Zweck, aber viel effektiver.

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Ziele und Absichten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz hat zum Ziel, Barrieren abzubauen, Gleichheit zu fördern und die soziale Inklusion zu stärken. Stell dir vor, du kannst problemlos eine Website nutzen, egal welche Fähigkeiten du hast. Genau das will das BFSG erreichen – nahtlose Erlebnisse für alle Nutzer:innen. Indem es Barrieren wegnimmt, fördert dieses Gesetz eine inklusivere Welt. Diese Ziele sollen das Bewusstsein verändern und Unternehmen ermutigen, Barrierefreiheit von Anfang an einzuplanen. Das verbessert nicht nur die Situation für Menschen mit Behinderungen, sondern auch das allgemeine Nutzer:innenerlebnis. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz zu verstehen, heißt nicht nur, das Gesetz zu befolgen, sondern auch dabei zu helfen, eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Wer ist von dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz betroffen?

Bevor wir in die Tiefen des Gesetzes abtauchen, klären wir erstmal, welche Produkte und Dienstleistungen davon betroffen sind und welche speziellen Regeln für kleine Unternehmen gelten. Am Ende wirst du genau wissen, ob und wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz für dich relevant ist. Das BFSG umfasst verschiedene Produkte und Dienstleistungen, die wir täglich nutzen:

Verbraucherprodukte: Haushaltsgeräte wie Smart–TVs und Waschmaschinen

Bankdienstleistungen: Geldautomaten und Online–Banking–Plattformen

Öffentlicher Verkehr: Buchungssysteme für Züge, Busse und Flüge

Telekommunikation: Telefone und andere Kommunikationsgeräte

Digitale Dienste: Websites, mobile Apps und E–Books

Diese Beispiele zeigen, wie das Gesetz in der Praxis wirkt. Es geht nicht nur um Vorschriften, sondern darum, unser Leben angenehmer und einfacher zu gestalten. Wenn Produkte barrierefrei sind, profitieren alle davon. Es gibt aber Ausnahmen für kleine Unternehmen, denn sie haben unter dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz mehr Freiraum. Diese Firmen haben weniger als 10 Mitarbeiter:innen und einen Jahresumsatz von unter 2 Millionen Euro.

Kosten und Machbarkeit: Kleine Unternehmen müssen die Kosten für barrierefreie Features berücksichtigen. Wenn die Kosten zu hoch sind, gelten Ausnahmen.

Angemessenheit: Die Anforderungen für kleine Unternehmen sind nicht so streng wie für große Konzerne. Das Gesetz sorgt dafür, dass Barrierefreiheit gefördert wird, ohne kleine Unternehmen zu überfordern.

Zusammengefasst deckt das BFSG eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen ab – von digitalen Plattformen bis hin zu Haushaltsgeräten. Kleine Unternehmen haben aufgrund finanzieller Einschränkungen mehr Spielraum, sollten aber dennoch ihr Bestes tun, um Barrierefreiheit zu verbessern.

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Leitfaden zur Umsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes

Aber was genau besagt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz jetzt? Die Umsetzung kann zunächst aufwendig erscheinen, aber wenn du es in kleinere Aufgaben unterteilst, wird es überschaubarer.

Erste Schritte

Verstehe als Erstes genau, was das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verlangt. Welche Anforderungen gibt es und was bedeuten sie für dein Produkt oder deine Dienstleistung? Dieses Verständnis ist die Basis für alles Weitere. Mach ein internes Audit, um die Barrierefreiheit und die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen. So findest du schnell heraus, wo noch Verbesserungen nötig sind. Beziehe dein Team von Anfang an mit ein, damit ihr gemeinsam an der Umsetzung arbeiten könnt. Organisiere Workshops und erkläre deinem Team die Details des BFSG und die Wichtigkeit der Barrierefreiheit.

Compliance-Strategie

Setze dir klare, erreichbare Ziele und erstelle einen Plan, um diese zu verfolgen. Weise die notwendigen Ressourcen zu, die du brauchst. Das kann bedeuten, dein Team nachhaltig zu schulen. Nutze Tools, um die Barrierefreiheit zu prüfen und den Prozess einfacher zu gestalten. Hol dir Rat von Expert:innen, um sicher durch die Vorschriften zu navigieren.

Best Practices

Mach Barrierefreiheit zu einem kontinuierlichen Prozess. Aktualisiere regelmäßig dein Angebot, um den neuesten Standards zu entsprechen. Hol dir Feedback von Nutzer:innen mit Behinderungen und verbessere deine Angebote basierend auf ihrem Input. Dokumentiere alles: Audits, Bewertungen, Updates und Feedback. Das hilft bei Überprüfungen und dient als nützliche Referenz

Praktische Tipps zur Einhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes 

💡 Starte Checks: Überprüfe regelmäßig, ob deine Produkte und Dienstleistungen konform sind.

💡 Investiere in Schulungen: Biete Trainings zu Best Practices in Sachen Barrierefreiheit an.

💡 Hole dir Profis: Expert:innen helfen dir, komplexe Anforderungen schnell zu meistern.

💡 Schule dein Team: Sorge dafür, dass jede:r die BFSG-Anforderungen versteht.

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Implementierungsanforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes 

Keine Panik, wenn der Gesetzestext des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes erstmal überwältigend wirkt. Das muss er nämlich gar nicht sein! Tatsächlich bietet das Gesetz jede Menge Flexibilität und Freiraum – besonders dank der Konformitätsvermutung:

Konformitätsvermutung: Wenn du bei deinem Produkt übliche Standards und Vorgaben beachtest, geht der Gesetzgeber davon aus, dass du die Anforderungen des BFSG erfüllst. Stell dir vor, du erstellst eine neue Website. Wenn du die bekannten Standards wie die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) einhältst – zum Beispiel durch Unterstützung von Screenreadern und einfache Navigation per Tastatur – gilt deine Website automatisch als konform mit dem Gesetz. Das Gesetz stellt somit auch indirekt technische Standards, um Produkte und Services für alle zugänglich zu machen. Spezifische Regeln sind dabei nicht notwendig, da es immer die neusten Standards referenziert. Informiere dich über Standards und Normen in deiner Branche. Das BFSG orientiert sich an diesen und erleichtert dir so die Einhaltung.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

Nichteinhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetz? Keine gute Idee. Die Konsequenzen sind ernst – von harten Geldstrafen bis hin zu einem beschädigten Ruf und Vertrauensverlust bei deinen Kund:innen.

Marktüberwachung

Die Behörden überprüfen, ob Unternehmen die Vorschriften einhalten. Sie testen Produkte und Dienstleistungen stichprobenartig. Beschwerden von Nutzer:innen können zu Untersuchungen führen. Stell dir vor: Du hast ein cooles Tech-Startup und gerade deine neueste App gelauncht. Aber du hast die Barrierefreiheitsstandards übersehen. Jetzt hagelt es Beschwerden von Nutzer:innen, und die Behörden nehmen deine App unter die Lupe. Wenn sie nicht besteht, hast du echt ein Problem: Sanktionen.

Sanktionen und Strafen

Die Nichteinhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes führt zu ernsthaften Konsequenzen:

  1. Warnung: Zunächst erhältst du eine Warnung und eine Frist zur Fehlerbehebung.
  1. Korrektur: Ignorierst du diese Warnung, musst du zwingende Updates vornehmen.
  1. Geldstrafen: Anhaltende Nichteinhaltung führt zu mehreren finanziellen Strafen.
  1. Produktentzug: Im Extremfall wird dein Produkt komplett vom Markt genommen.

📌 Fazit: Jetzt auf das BFSG vorbereiten und Vorreiter:in zu einer inklusiven Gesellschaft sein! 

Je schneller du dich um die Einhaltung des BFSG kümmerst, desto besser. Denn: Ab Juni 2025 tritt es in Kraft. Kläre, ob du von dem Gesetz betroffen bist und leite dann die ersten Schritte zur Umsetzung ein. Starte Checks, investiere in Schulungen und hole dir Hilfe von Profis, um nichts falsch zu machen. Das kann nämlich im schlimmsten Fall zu Produktentzug führen. Keine Panik, wenn der Gesetzestext des Barrierefreiheitsstärkungsgesetz erstmal überwältigend wirkt. Das muss er nämlich gar nicht sein! Also: Celebrate your wins! Die Einhaltung von Standards ist ein riesiger Schritt für eine inklusivere Gesellschaft.

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz?

    icon down

    Das BSFG ist ein deutsches Gesetz, das Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen einfacher zugänglich macht und ihre tägliche Teilhabe verbessert.

  • Ab wann gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz?

    icon down

    Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gilt für Produkte und Dienstleistungen, die nach dem 28.06.2025 in den Verkehr gebracht bzw. für Verbraucher:innen erbracht werden.

  • Wer muss sich an das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz halten?

    icon down

    Das BFSG umfasst verschiedene Produkte und Dienstleistungen, die wir täglich nutzen: Verbraucherprodukte, Bankdienstleistungen, öffentlicher Verkehr, Telekommunikation und digitale Dienste. Ausgenommen sind kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeiter:innen und einem Jahresumsatz von unter 2 Millionen Euro.

  • Wie setze ich das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz um?

    icon down
    • Starte Checks: Überprüfe regelmäßig, ob deine Produkte und Dienstleistungen konform sind.
    • Investiere in Schulungen: Biete Trainings zu Best Practices in Sachen Barrierefreiheit an.
    • Hole dir Profis: Expert:innen helfen dir, komplexe Anforderungen schnell zu meistern.
    • Schule dein Team: Sorge dafür, dass jede:r die BFSG-Anforderungen versteht.
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