Eine explizite Definition des Begriffes gibt es so nicht. Im Regelfall werden Menschen damit umschrieben, die ihr Berufsleben mit ihrer Leidenschaft des Reisens verbinden.
Die Zusammensetzung beider Wörter gibt dir bereits Aufschluss über die Bedeutung. Einerseits "digital", d.h. digitale Nomad:innen nutzen digitale Technologien, um ihre Arbeit zu verrichten. Andererseits "Nomad:in", was bedeutet, dass sie ortsungebunden sind und tendenziell einen wechselnden Arbeitsplatz haben.
Wenn du digitale:r Nomad:in werden möchtest, benötigst du im Grunde nicht viel. Am allerwichtigsten ist eine stabile Internetverbindung, sodass du deine Arbeit verrichten kannst. Zum Start wäre ein kleines Grundkapital nicht verkehrt, wenn du aber dank deiner Aufträge auch während deiner Zeit als digitale:r Nomad:in genug Einkommen hast, ist dieses nicht essenziell.
Damit wären wir beim letzten Punkt: Als digitale:r Nomad:in solltest du über eine Remote-Einnahmequelle verfügen, sodass du dir deine Zeit auf Reisen finanzieren kannst.
Als digitale:r Nomad:in könntest du auch mit einigen Hürden zu kämpfen haben. In einem Bericht zum digitalen Nomadentum von "MBOpartners" gaben digitale Nomad:innen folgende Aspekte als am problematischsten an:
Überdies musst du dir auch über diverse Steuerfragen und Versicherungsaspekte im Klaren sein. Luise geht in unserem Magazin näher auf die Herausforderungen als digitale:r Nomad:in ein und gibt dir hilfreiche Tipps, wie du diese meistern kannst. Hilfe findest du zudem unter Gleichgesinnten, wie etwa im Remotework Café auf LinkedIn.
Wie aus der Begrifflichkeit selbst hervorgeht, ist es für dich als digitale:r Nomad:in wichtig, dass du deine Arbeit remote erledigen kannst. Hierfür eignen sich einige Jobs besser als andere. Die folgenden Tätigkeiten sind unter digitalen Nomad:innen am weitesten verbreitet:
Welche Berufe das Arbeiten im Ausland als digitale:r Nomad:in möglich machen, hat Vanessa dir in unserem Magazin ausführlicher beschrieben.
Wenn du als Freelancer:in auf Reisen bist und dies mit dem Arbeiten verbindest, solltest du im Vorfeld einige Dinge beachten. Als digitale:r Nomad:in spielen folgende Kriterien bei der Wahl des Reiseziels oftmals eine große Rolle:
Besonders in Bezug auf die Visabeschränkungen solltest du wissen, dass einige Länder digitalen Nomad:innen attraktive Anreize bieten, um sie für einen längeren Aufenthalt zu begeistern. Mittlerweile gibt es über 45 Staaten, die spezielle Visa für digitale Nomad:innen anbieten. Oftmals reicht aber ein normales Touristenvisum schon aus.
Einer der großen Vorteile von digitalen Nomad:innen ist das sogenannte Geo-Arbitrage, was bedeutet, dass du in Regionen mit niedrigen Lebenshaltungskosten wohnst, während du Einkommen aus Regionen mit hohen Lebenshaltungskosten beziehst.
Arbeitest du als digitale:r Nomad:in, sind folgende Versicherungen besonders wichtig:
Überdies könntest du auch über eine Reisegepäckversicherung, eine Reiseabbruchversicherung sowie eine Elektronikversicherung zum Schutz deines Gepäcks, deiner Reisen und deiner mobilen Geräte nachdenken. Je nach deiner Berufsgruppe könnte sich auch eine Berufshaftpflichtversicherung anbieten. Bist du als Freelancer:in unterwegs und findest deine Aufträge über Junico, ist dies nicht nötig, denn über Junico bist du automatisch versichert.
Als digitale:r Nomad:in solltest du dir im Vorfeld gut überlegen, wie lange du aus dem Ausland arbeiten möchtest. Hiervon hängen nämlich deine Optionen für die Auslandskrankenversicherung ab.
Innerhalb der EU sind sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte krankenversichert. Hierzu benötigst du die blaue europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Planst du, nicht länger als zwei Jahre außerhalb der EU als digitale:r Nomad:in unterwegs zu sein, reicht normalerweise eine einfache Auslandskrankenversicherung deiner Krankenkasse. Diese kannst du sowohl als gesetzlich Versicherte:r als auch als privat Versicherte:r abschließen. Was du als Selbstständige:r zur Krankenversicherung wissen musst, erfährst du in unserem GREATJOB-Magazin. Dort findest du auch einen Vergleich der gesetzlichen Krankenversicherungen.
Bist du mehr als zwei Jahre als digitale:r Nomad:in unterwegs, ist diese Form der Auslandskrankenversicherung nicht mehr ausreichend. In diesem Fall benötigst du eine internationale Krankenversicherung, die weltweiten Schutz bietet. Diese ist vergleichbar mit einer privaten Krankenversicherung. Mittlerweile gibt es verschiedene Versicherungen, die sich auf digitale Nomad:innen spezialisiert haben. Wir empfehlen Genki oder "grenzenlos sicher". Letztere ermöglichen dir als Mitglied der Junicommunity sogar ein kostenloses Beratungsgespräch. Informier dich über eine Versicherungsoptionen als digitale:r Nomad:in am besten, bevor es losgeht!
Wenn du als freiberufliche:r Künstler:in oder Publizist:in arbeitest und deinen Wohnsitz in Deutschland hast, kannst du versicherungspflichtig in der Künstlersozialkasse (KSK) sein. Dies gilt auch, wenn du als digitale:r Nomad:in arbeitest. Die KSK-Beiträge sind dabei einkommensabhängig. Wann es sich für dich als Freelancer:in lohnt, bei der KSK versichert zu sein, erfährst du in unserem Magazinbeitrag von Maxi.
Wo du deine Steuern zahlen musst, hängt von deinem Wohnort oder gewöhnlichen Aufenthalt ab. Behältst du deinen Wohnsitz in Deutschland bei, bist du weiterhin unbeschränkt steuerpflichtig. Welche Steuern für dich als Selbstständige:n in Deutschland normalerweise anfallen, erfährst du hier von Matthias.
Hast du deinen Wohnsitz als digitale:r Nomad:in ins Ausland verlegt, bist du entweder nur beschränkt steuerpflichtig oder deine Steuerpflicht könnte sich komplett ins Ausland verlagern. Beschränkt steuerpflichtig sind Personen, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben und sich weniger als 183 Tage im Land aufhalten, jedoch inländische Einkünfte beziehen. Die wichtigste Frage, die du dir als digitale:r Nomad:in also stellen müsstest, lautet: "Wo bin ich steuerpflichtig?"
Um keine Steuern mehr in Deutschland zahlen zu müssen, musst du deinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlagern, d.h., du musst deine Wohnung kündigen sowie deine Fahrzeuge abmelden und Verträge und Mitgliedschaften auflösen. Du musst nachweisen können, dass sich dein Lebensmittelpunkt nicht mehr in Deutschland befindet. Zudem darfst du kein Einkommen aus einem nicht abgemeldeten Gewerbe in Deutschland beziehen oder eine Immobilie untervermieten. Überdies giltst du als beschränkt steuerpflichtig, wenn du Aufträge deutscher Unternehmen annimmst.
Du hast deinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlagert? Dennoch lebst du als digitale:r Nomad:in keineswegs steuerfrei. Hältst du dich in einem Land 40 Tage auf, bist du dort bereits steuerpflichtig. Wichtig: In diesem Fall musst du dich über die steuerlichen Regularien vor Ort informieren!
Du bist immer dort steuerpflichtig, wo sich dein Lebensmittelpunkt befindet, welcher sich dadurch definiert, dass du dort eine Wohnung und / oder Verbraucherrechnungen hast. Eine Erwerbstätigkeit in einem fremden Land kannst du nämlich nicht mit einem Touristenvisum ausüben. Tust du dies trotzdem, kann es zu Problemen mit den Behörden vor Ort kommen.
Wie du siehst: Steuerfreiheit existiert in dem Sinne nicht. Solltest du in deinem Gastland keine Erwerbstätigkeit anmelden, irgendwann später in einem Land aber einen Wohnsitz anmelden, wird das zuständige Finanzamt fragen, woher dein Vermögen stammt und wo dieses versteuert wurde. Spätestens hier wird es dann heikel.
Unser Tipp: Wenn du als digitale:r Nomad:in Steuern sparen möchtest, solltest du dir ein Reiseland mit günstigen Steuergesetzen suchen. Lässt du dich bspw. in einem Land mit dem System der Territorialbesteuerung nieder, lebst du praktisch steuerfrei – zumindest werden alle Einnahmen, die außerhalb dieses Landes generiert werden, nicht versteuert.
Als selbsständige:r digitale:r Nomad:in ist für dich überdies die Frage nach der Umsatzsteuer relevant. Wie bei der Einkommenssteuer ist auch hier der Ort relevant, an dem die Leistung erbracht wurde. Normalerweise wird die Umsatzsteuer nämlich am Ort des:der Auftraggeber:in fällig. Nimmst du also einen Auftrag von deutschen Auftraggeber:innen an, wird deine Umsatzsteuer in Deutschland fällig.
Die kurze und knappe Antwort lautet in diesem Fall leider nein: Für digitale Nomad:innen gibt es (noch) keine speziellen Rentenversicherungen. Es gibt aber durchaus private Rentenversicherungen, die eine internationale Flexibilität bieten, beispielsweise über weltweite Beitragszahlungen. Darüber hinaus gibt es alternative Wege, wie du als Freelancer:in für den Ruhestand vorsorgen kannst, wie Wertpapiere, Geldanlagen oder internationale Vorsorgeprodukte.
Als digitale:r Nomad:in musst du dich mit den Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen der Länder, in denen du dich aufhältst, auseinandersetzen. Auch die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Regelungen in deinem Heimatland und im Gastland sollten beachtet werden.
Eine freiwillige Weiterversicherung in der deutschen Arbeitslosenversicherung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn du zuvor versicherungspflichtig beschäftigt warst und bestimmte Fristen einhältst.
Wir freuen uns dir persönlich weiterzuhelfen. Du erreichst uns Mo–Fr 10–12 Uhr und 14–16 Uhr.
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